Als Samba-Tänzerin Angelina Greco am Samstagabend die Bühne betrat, ging ein Raunen durch das Forum der Saarbrücker Zeitung. Sie sorgte gleich zu Beginn der von der Sportredaktion zum vierten Mal veranstalteten Auslosungs-Party für richtig gute Stimmung unter den etwa 200 geladenen Gästen, darunter alle für das Volksbanken-Masters des Saarländischen Fußball-Verbands (SFV) qualifizierten Mannschaften. Später agierte die Tänzerin vom "Movimento Studio für Tanz und Yoga" als Glücksfee und zog die Gruppen für das am Sonntag ab 13 Uhr stattfindende Endturnier, das erstmals in der Saarbrücker Saarlandhalle stattfindet. Dort wird es ein Wiedersehen mit Greco geben.

"Die Saarlandhalle ist eine Showhalle. Deshalb wird es beim Masters brasilianische Tänzerinnen und Tanzgruppen geben. Auch eine Hip-Hop-Formation wird für Stimmung sorgen", verriet Ralf Kirch, Prokurist des Saarlandhallen-Betreibers CCS. Die CCS richtet das Masters mit Saar 05 Saarbrücken Jugend aus. "Ich hoffe, dass das Masters eine geile Party wird", sagte der Saar-05-Vorsitzende Frank Seibert.

Ein wenig trübte Greco aber zumindest beim SV Bübingen die Vorfreude auf diese Party. Der Saarlandligist, mit 136,2 Punkten Sieger der Qualifikationsserie, wurde als letzte Mannschaft in Gruppe A gezogen. Dort spielen mit Titelverteidiger FC Wiesbach, Borussia Neunkirchen und Röchling Völklingen alle drei Oberligisten im Teilnehmerfeld. "Wäre ich vor der Auslosung nach Wunschgegnern gefragt worden, hätte ich gesagt, dass ich nur nicht in eine Gruppe mit allen Oberligisten will", sagte Bübingens Trainer Martin Peter, um nachzuschieben: "Aber wir wollen ins Halbfinale."

Alle Oberligisten in Gruppe A - das bedeutet, dass in Gruppe B mit dem FV Eppelborn, dem FV Diefflen und der SVGG Hangard drei Saarlandligisten spielen. Hinzu kommt mit der FSG Schmelz-Limbach als Verbandsligist der klassentiefste Verein im Feld. Also ist dies die vermeintlich leichtere Gruppe. "Wir können uns über diese Gruppe sicher nicht beschweren", sagte dann auch Eppelborns Kapitän Sebastian Kleer.

Vor der Auslosung war Schiedsrichter Willy Bauer geehrt worden. Er wird beim Masters zum zehnten Mal Spiele leiten - aber auch zum letzten Mal. SFV-Präsident Franz Josef Schumann hatte zuvor ein zufriedenes Fazit der Qualifikationsserie gezogen: "Das Masters boomt weiter. Wir hatten so viele Qualifikationsturniere wie nie, und erstmals haben wir die Marke von 40 000 Zuschauern in der Qualifikation geknackt."Einer der Höhepunkte der Party im SZ-Forum war die Wahl zum besten Hallenspieler (Hallenfuchs) und zum besten Torwart (Die Nummer 1). Eine Jury aus den Trainern der acht Masters-Teilnehmer und SZ-Sportjournalisten hatte gewählt. Zum Hallenfuchs wurde zum zweiten Mal nach 2012 Jens Schlemmer vom FV Eppelborn gekürt. Er ist der erste Spieler in der Geschichte, der die Auszeichnung zum zweiten Mal erhielt - und hat nun ein goldenes Schuhpaar. Bei den Torhütern war dies Christian Reiter vom SV Hasborn gelungen (2012 und 2013).

"Ich hatte schon das Gefühl, dass ich diesen Winter bei der Wahl nicht ganz chancenlos bin", sagte Schlemmer lachend. Er hatte für seine Mannschaft unter anderem bei den Siegen bei den Turnieren des FV Lebach und des SV Landsweiler jeweils alle drei Tore in den Endspielen geschossen. Er setzte sich bei der Wahl vor Titelverteidiger Chris Haase vom FV Diefflen und Sammer Mozain von Röchling Völklingen durch.

Schlemmer scherzte auch auf die Frage, ob seine Mannschaft noch zusätzliches Hallentraining vor dem Masters am Sonntag benötige: "Eigentlich schon, aber wer unseren Trainer Oliver Braue kennt, weiß, dass wir im Moment eher Runden laufen." Schlemmer erhielt für seine Wahl den "Goldenen Schuh" von Adidas, den normalerweise nur der Torschützenkönig einer Weltmeisterschaft erhält. Zudem bekam er von Adidas zwei Vip-Karten für das letzte Bundesliga-Heimspiel von Bayer Leverkusen gegen Werder Bremen mit Übernachtung in einem Vier-Sterne-Hotel in Köln.

Zum besten Torwart der Hallenrunde wurde Lars Breyer vom SV Bübingen gekürt. Er erhielt den "Goldenen Handschuh" von Adidas, der normalerweise an den Welttorhüter vergeben wird und ebenfalls eine Reise zum letzten Bundesliga-Heimspiel von Leverkusen. "Ich bin total überrascht. Ich denke sogar, dass es andere vielleicht mehr verdient hätten", zeigte sich Breyer bescheiden. Der Schlussmann, der seit seiner Kindheit in Bübingen spielt, hatte aber großen Anteil an der erfolgreichen Hallenrunde seiner Mannschaft. Unter anderem war er beim Sieg beim Turnier der SV Elversberg mit zwei gehaltenen Strafstößen zum Helden im Elfmeterschießen gegen den SV Saar 05 Saarbrücken Jugend geworden. Breyer setzte sich bei der Wahl vor Thomas Wiener von Borussia Neunkirchen, Tobias Jost von der SVGG Hangard und Christian Hellriegel von der FSG Schmelz-Limbach durch.