Salzstadt ist jetzt Weltkulturerbe

Regionalverband · Ferien, Zeit zum Entdecken oder einem Wiedersehen mit schönen Zielen. Wie wär's mit den Partnerorten unserer Regionalverbandskommunen? Zum Beispiel mit Arc-et-Senans, Partnerstadt von Sulzbach?

Die Städtepartnerschaft zwischen Arc-et-Senans und Sulzbach ist sehr jung, sie wurde erst am 10. Januar 2014 besiegelt. Der Grund, eine Städtepartnerschaft zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Städten einzugehen, liegt in der gemeinsamen "Salzvergangenheit". Während Sulzbach heute über 16 000 Einwohner zählt und die industrielle Vergangenheit nicht nur romantische Spuren hinterlassen hat, zeigt sich das barocke Ensemble von Arc-et-Senans mit seinen 1500 Einwohnern als Gesamtkunstwerk. Und während die Salzgewinnung in Sulzbach 1549 begonnen wurde, aber schon 1736 das unrentable Salzwerk endgültig stillgelegt wurde, startete die Salzgewinnung in Arc-et-Senans erst im Jahr 1779.

Arc-et-Senans liegt im Département Doubs, in der Region Franche-Comté. 1771 unternahm der Architekt Claude-Nicolas Ledoux als Bevollmächtigter für die Salzbergwerke in der Franche-Comté und in Lothringen eine Inspektionsreise in die Gegend. Da ihm der Zustand der alten Salinen nicht gefiel und der Holzmangel groß war, schlug er den Bau einer neuen Saline zwischen den damaligen Dörfern Arc und Senans, auf freiem Feld, vor. König Ludwig XV., Besitzer sämtlicher Salinen, nahm sich des Projektes an, und der Architekt Ledoux machte sich 1773 an die Entwürfe. Bis 1779 wurde ein halbkreisförmiger Hof mit zehn Pavillons errichtet, ergänzt von Stallungen und Gärten, die als Gesamtanlage ummauert wurden. Zusammengefasst kann man sagen, Ledoux entwarf eine Fabrikstadt, die in ihre Bestandteile zerlegt ist und die in klarer geometrischer Form angeordnet wurden. Neuartig war aber, dass Ledoux die Fabrik nicht wie damals üblich mit einfachen Bauten umsetzt, sondern dass er die Architekturen mit aufwendigen Portalen und Säulen schmückt, die wie spätbarocke Palais aussehen und in keiner Weise an Fabrikgebäude erinnern.

Bis 1895 blieb die Saline in Betrieb, der wirtschaftliche Erfolg war jedoch nur mäßig. Heute zeigt sich die Saline renoviert und saniert, ist Ledoux-Forschungszentrum und ein Museum über die Salzgewinnung . Die ehemaligen Salzwerkstätten werden als Veranstaltungszentrum und für Ausstellungen genutzt. Die Anlage wurde 1982 von der Unesco in das Verzeichnis des Weltkulturerbes aufgenommen. So kann sich Sulzbach seit Anfang letzten Jahres mit einer Partnergemeinde schmücken, die zum Weltkulturerbe zählt und auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

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