Saarland nimmt 21 ehemalige IS-Geiseln aus Syrien auf

Saarbrücken · Das Saarland nimmt 21 assyrische Christen auf, die von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien als Geiseln genommen worden waren. Die ersten fünf der ehemaligen Geiseln kamen gestern am Frankfurter Flughafen an, bis Anfang September sollen die restlichen 16 Assyrer im Saarland eintreffen.Der Assyrische Kulturverein Saarlouis hatte sich beim Landesinnenministerium dafür eingesetzt, dass die 21 Christen ins Saarland einreisen können (die SZ berichtete).

Das Ministerium hatte daraufhin in Abstimmung mit der Ausländerbehörde die Voraussetzungen dafür geschaffen. Schnell und unbürokratisch seien die 21 in das Kontingent für syrische Flüchtlinge aufgenommen worden, das dem Saarland im Rahmen des Bund-Länder-Aufnahmeprogramms zur Verfügung steht, sagte eine Ministeriumssprecherin. Die Kosten für den Flug nach Frankfurt hatte die assyrische Gemeinde im Saarland übernommen.

Den Flüchtlingen, die von der Geiselhaft schwer traumatisiert seien, gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte Charli Kanoun, Vorsitzender des Assyrischen Kulturvereins: "Sie sind sehr froh, dass sie jetzt in einem Land sind, wo sie vor Verfolgung sicher sind." Nach Syrien zurückkehren wollten sie nicht mehr.

Die 21 Assyrer gehörten zu mehr als 200 Christen , die bei einem Angriff der Terroristen des IS auf ihre Dörfer am Fluss Chabour im Februar als Geiseln genommen worden waren. Im März ließ der IS die Menschen überraschend frei. Danach waren sie in Gotteshäusern in der nordostsyrischen Stadt Al Hassake untergekommen. Die Flüchtlinge kommen nun bei Verwandten im Saarland unter, zwei Psychologen werden sie Kanoun zufolge ehrenamtlich betreuen.

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