Saarbrücker Zoo investiert 1,74 Millionen Euro

Saarbrücken · Das Investitionsprogramm des Saarbrücker Zoos für 2014 erläuterte dessen kaufmännischer Direktor Wilhelm Brixius jetzt dem Bezirksrat Mitte. Insgesamt hat das Programm ein Volumen von 1,74 Millionen Euro.

 Dank der neuen Seehundanlage können die Besucher des Saarbrücker Zoos die Tiere seit einiger Zeit auch unter Wasser beobachten – wie hier die kleine Dea aus Lothringen. SZ-Archiv-Foto: Becker&Bredel

Dank der neuen Seehundanlage können die Besucher des Saarbrücker Zoos die Tiere seit einiger Zeit auch unter Wasser beobachten – wie hier die kleine Dea aus Lothringen. SZ-Archiv-Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Beim Bau der neuen, etwa drei Millionen Euro teuren Seehundanlage im Saarbrücker Zoo hat es "wenn überhaupt, Planungsmängel" gegeben; diese seien allerdings wegen der Einzigartigkeit des Vorhabens "nicht absehbar" gewesen.

Dies sagte Wilhelm Brixius, der kaufmännische Direktor des Zoos, dieser Tage auf Anfrage im Bezirksrat Mitte, dem er das Investitionsprogramm für das kommende Jahr erläuterte. Ausdrücklich verneinte er die Frage von Bezirksbürgermeisterin Christa Piper (SPD), ob "Baumängel" zutage getreten seien. Brixius schilderte, dass bei der Wasserfilteranlage zusätzliche knapp 200 000 Euro benötigt würden. Im Interesse der Tiere wolle man das Problem nicht mit Chemie lösen. Dies berge die Gefahr, dass die Seehunde erblinden. Insgesamt möchte der Tierpark im kommenden Jahr 1,74 Millionen Euro investieren.

Die größten neuen Einzelvorhaben, je 250 000 Euro schwer, sind ein neuer Eingangsbereich mit Shop und Verwaltungsräumen (aber ohne Restaurant) sowie ein neues Kühl- und Schlachthaus. Der Direktor informierte darüber, dass der Zoo ständig Futter im Wert von etwa 50 000 Euro lagere. Es sei wichtig, dass eine störungsfreie Kühlanlage zur Verfügung stehe. Aus rechtlichen Gründen sei man gehalten, eine Quarantänestation (100 000 Euro) zu errichten. Diese sei Bedingung für den Tausch von Tieren mit anderen Zoos.

170 000 Euro sollen in die Errichtung der Anlage für Kasuare (Laufvögel) fließen, 100 000 Euro ins begehbare Lemurengehege. Die Frage der Linken, ob eine Zusammenarbeit mit dem Neunkircher Zoo nicht Kosten sparen könne, beantwortete Brixius mit dem Hinweis auf den gemeinsamen Einkauf von gefrorenem Fisch. Darüber hinaus seien die Synergien kaum ausgeschöpft, was nicht am Willen der Saarbrücker liege. Brixius kündigte auch für 2013 einen Jahresverlust an, wobei die erfreulich hohen Besuchereintritte von bislang 600 000 Euro bei weitem nicht reichen, um vor allem die etwa dreimal höheren Personalkosten zu decken. In den letzten Jahren lag der Verlust des Zoos meist bei etwa zwei Millionen Euro.

Bei durchschnittlich 200 000 Besuchern schlägt also jeder Eintritt durchschnittlich mit einem Minus von zehn Euro für den Haushalt zu Buche. Der Bezirksrat Mitte hielt den Investitionsplan für übersichtlich und plausibel und stimmte ihm im Rahmen der Anhörung einstimmig zu. Entscheiden muss der Stadtrat am 3. Dezember.

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