Saarbrücker Stadtrat beantragt Fördergeld für Ludwigskirche und Umgebung

Saarbrücken · Der Bund soll Geld fließen lassen, um in Saarbrücken die Ludwigskirche und deren Umgebung in Ordnung zu halten. Seit 2014 gibt es ein Bundes-Förderprogramm für herausgehobene national bedeutsame städtebauliche Projekte. Fast vier Millionen Euro sollen fließen.

 Die Ludwigskirche soll vom Fördergeld aus Berlin ebenso profitieren wie die Umgebung des Gotteshauses. Foto: Oliver Dietze

Die Ludwigskirche soll vom Fördergeld aus Berlin ebenso profitieren wie die Umgebung des Gotteshauses. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Ausgedacht haben sich das Projekt "Barock trifft Moderne" Mitarbeiter der Regierung, antreiben muss es die Stadt Saarbrücken , profitieren sollen am Ende beide - und obendrein die evangelische und die alt-katholische Kirchengemeinde. Folgerichtig hat der Stadtrat der Landeshauptstadt am Dienstag beschlossen, Bundesfördermittel für die Ludwigskirche und ihre Umgebung zu beantragen. Mit dem Projektantrag "Barock trifft Moderne - städtebauliche Einbindung des Barock-Ensembles Ludwigskirche in das Gesamtprojekt Stadtmitte am Fluss" bewerben sich Stadt, Land und evangelische Kirche gemeinsam um Fördermittel für das rund 3,98 Millionen Euro teure Städtebauprojekt.

Das Geld soll für Arbeiten an Ludwigskirche und Friedenskirche sowie für die städtebauliche Aufwertung der Stengel- und Eisenbahnstraße im Bereich des Ludwigsplatzes verwendet werden. An der Ludwigskirche sollen mit dem Geld Dachstuhl und Gauben hergerichtet werden. Außerdem sollen die Fassaden und Zugänge erneuert und die Kirche gegebenenfalls energetisch optimiert werden. Die Friedenskirche der alt-katholischen Kirche soll einen barrierefreien Zugang erhalten.

Die Landeshauptstadt möchte die Fördermittel zudem verwenden, um die Stengelstraße und ihre Anbindung über die Wilhelm-Heinrich-Brücke an die Innenstadt umzugestalten. Die Eisenbahnstraße soll im Bereich des Ludwigsplatzes aufgewertet werden. Die Stengelanlage, eine denkmalgeschützte Gartenanlage mit Pergola, Bänken und Brunnen, soll ebenfalls erneuert werden.

Wie Land und Stadt in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt gaben, geht der Projektantrag auf eine Initiative von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) zurück. Sie habe den Verantwortlichen der Ludwigskirche Unterstützung beim weiteren Wiederaufbau der Kirche zugesagt. "Ich freue mich, dass es auf Vorschlag des Ministeriums für Inneres und Sport gelungen ist, die Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken und die Stadt Saarbrücken zusammenzuführen, um an dem Projektaufruf des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit teilzunehmen. Es wäre ein großer Gewinn für die Kirche, die Stadt und das Land, wenn auf diesem Weg ein maßgeblicher Beitrag zum Erhalt der Kirche geleistet werden könnte." Wie es hieß, habe Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) dankenswerterweise den erforderlichen Eigenanteil der Stadt über eine finanzielle Unterstützung des Ministeriums in Höhe von 400 000 Euro sichergestellt. Mit der Hilfe des Landes könne so möglicherweise einer der bedeutendsten barocken evangelischen Kirchenbauten in Deutschland restauriert und gleichzeitig das städtebauliche Umfeld aufgewertet werden. Die Ludwigskirche gehört zu den national bedeutsamsten Bauwerken. Deshalb halten Land, Landeshauptstadt und evangelische Kirche ihren gemeinsamen Antrag für Erfolg versprechend.
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Mit dem Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" fördert der Bund seit 2014 national bedeutsame städtebauliche Projekte. Die evangelische Kirche und das Land sind an die Landeshauptstadt herangetreten, um die Förderung gemeinsam zu beantragen. Gefördert werden nur Kommunen, im Falle einer Haushaltsnotlage mit einem Zuschuss von 90 Prozent. Das Land stellt die Finanzierung des städtischen Eigenanteils durch eine Bedarfszuweisung in Höhe von 400 000 Euro sicher. wp

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