Saarbrücker singen im Urwald und lauschen dem Konzert der Stille

Saarbrücken · Mitten im Saarbrücker Urwald hat sich die ungewöhnliche Umwelt-Aktion „Singender Urwald“ abgespielt. Sänger und Tänzer, Kinder und Erwachsene erlebten dabei auf besondere Weise die Natur – singend und schweigend.

An einen Regenwald erinnert der Saarbrücker Urwald am Sonntagmittag. Schwül. Sonne. Dann wieder ein Regenschauer. Manchmal hält die Laubdecke das Wasser ab, manchmal dringt der Regen bis auf den Boden, wo er versickert. Irgendwo hier befindet sich auch, abseits vom Trubel des Altstadtfests in Saarbrücken, die Scheune Neuhaus. Von Weitem sind bereits Frauenstimmen zu hören. Mehrere Chöre singen heute mitten im Saarbrücker Urwald bei der Veranstaltung "Singender Urwald " vom Saarforst, dem Netzwerk Urwald , dem NABU und dem saarländischen Chorverband. Das diesjährige Motto widmet sich den Klängen des Waldes und der Verbindung des Chorgesanges mit der Natur. Viele Familien nutzen den teils sonnigen, teils verregneten Tag für ein entspanntes Picknick vor oder in der Scheune. Sie lauschen der Musik oder singen mit. Insgesamt gibt es drei Bühnen, die sich unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Die Picknickbühne im Innenhof der Scheune, die vor allem gegen Nachmittag die Chöre vor dem Regen schützt, die Romantikbühne am ehemaligen Waschweiher mit Liedermacherin Gabi Klees und dem Chor Singender Montag und eine Mitmach-Bühne an der Rückseite der Scheune.

"Singen macht Spaß, Singen tut gut, Singen macht schlau", das ist das Motto des Chores Stimmlust, der zumindest einen Teil des Publikums zum Mitsingen animieren kann. Der Frauenchor musste noch in die Scheune verlagert werden, während der Heilerchor seinen Anfang wieder in der Sonne davor machen kann. Ausgelassen springen die zahlreichen Kinder umher und haben das Prinzip schon gut verstanden. Herauslassen, wie man sich fühlt. Die Mission vom Heilerchor ist es, gute Laune zu verbreiten. So möchten die Sänger und Sängerinnen mit einem Lied zum Beispiel die Erleuchtung bringen "mit der Leichtigkeit, mit der eine reife Gurke vom Stengel fällt". Auch das wehende Tuch der Tänzerin, die später hinzukommt, lässt die Vorstellung dieser Leichtigkeit lebendiger werden. Zum Abschluss gehen alle noch einmal an den Weiher, um das Konzert der Stille zu erfahren. Die Musik des Waldes steht jetzt im Mittelpunkt. 15 Minuten lauscht das Publikum dem Vogelgezwitscher, den Regentropfen, die auf Blätter fallen oder doch Menschenstimmen und Schritte in der Ferne. Als sich die Augen wieder öffnen ist die Stille erst einmal so angenehm, dass es noch einige Zeit andauert bis wieder Gespräche aufkommen. Singen im Saarbrücker Urwald , eine Erfahrung, die alle genossen haben: Sänger und Tänzer , Kinder und Erwachsene .

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