Saarbrücker haben Spannendes zu erzählen

Gerhard Schöps sitzt fast jeden Tag in der Bahnhofstraße. Er sitzt da, hat einen Rucksack vor sich stehen und eine leere Tasse.

Und wenn es gut läuft, liegen in der Tasse am Ende des Tages ein paar Euro. Gerhard Schöps fällt nicht weiter auf. Der 70-Jährige spricht niemanden an und hat auch kein Schild vor sich stehen. Er hockt windgeschützt, etwas versteckt, still hinter einem Pfosten und freut sich, wenn ihm jemand ein paar Cent oder etwas zu essen gibt. Was die Leute von ihm denken, wenn sie an ihm vorbeigehen, weiß er nicht. Es interessiert ihn auch nicht. Wer ihn aber anspricht und ihn danach fragt, warum er dort sitzt, dem antwortet Schöps gern. Und dann erzählt er seine spannende Geschichte: vom Leben auf der Straße, von seinen Abenteuern in allen Winkeln der Welt und von dem, was er noch erleben möchte. "Menschen in Saarbrücken" heißt unsere neue Serie, die in dieser Woche gestartet ist. Mit Gerhard Schöps. In den nächsten Wochen kommen noch andere Menschen in der Serie zu Wort und erzählen über sich und ihr Leben. Aus welchen gesellschaftlichen Bereichen und Schichten sie kommen, spielt keine Rolle. Denn jeder hat seine eigene Geschichte. Und die ist oft sehr spannend. Um sie aber zu erfahren, muss man Vorurteile zur Seite schieben und auf den anderen zugehen. Das lohnt sich meistens. Wie im Fall von Gerhard Schöps.

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