Saarbrücker fordern: Wir wollen Sommer!Azoren-Hoch dürfte besseres Wetter bringen

Saarbrücken. Kälte, Regen, Tristesse - und das mitten im Juni. Kein Wunder, dass viele Menschen in der Region endlich besseres Wetter fordern. In der Saarbrücker Innenstadt fanden die Teilnehmer einer SZ-Umfrage (Fotos: Dauelsberg) gute Gründe dafür, warum sie einen Wetterumschwung herbeisehnen - und zwar so schnell wie möglich

Saarbrücken. Kälte, Regen, Tristesse - und das mitten im Juni. Kein Wunder, dass viele Menschen in der Region endlich besseres Wetter fordern. In der Saarbrücker Innenstadt fanden die Teilnehmer einer SZ-Umfrage (Fotos: Dauelsberg) gute Gründe dafür, warum sie einen Wetterumschwung herbeisehnen - und zwar so schnell wie möglich.

"Laut Kalender ist bald Sommer, dann hätten wir auch gern wärmere Temperaturen!", fordert Hilde Malick (73) aus Alt-Saarbrücken. Bei gutem Wetter stehe sie morgens viel besser gelaunt auf, denn: "Helligkeit ist schöner als Dunkelheit." Dazu nennt sie einen kulinarischen Grund für ihre Hoffungen auf einen Temperaturanstieg: "Die Früchte schmecken besser, wenn es hier wärmer ist." Denn dann müsse man sie nicht extra importieren.

André Wallner (20) aus Blieskastel freut sich vor allem auf Aktivitäten im Freien. Darum lauten seine drei Gründe, warum das Wetter besser werden muss: "Ich möchte schwimmen gehen, Fußball in der Sonne spielen und Party auf Big Island machen."

Vanessa Reinhardt (17) aus Alt-Saarbrücken nennt ganz andere Gründe für ihre Forderung nach besserem Wetter: "Ich will endlich mein Sommerkleid anziehen, das ich mir extra gekauft habe." Passend dazu wünscht sie sich, braun zu werden. Zudem freut sie sich riesig darauf, bei Sonnenschein zelten zu gehen.

Auch Konstantin Zywek (22) aus Pirmasens hat endgültig genug vom bescheidenen Wetter. Doch mit einem hoffnungsvollen Gesichtsausdruck blickt er zum Himmel: "Am Wochenende soll es ja besser werden." Sollte das stimmen, steht für ihn fest: "Dann beginnt die Grillsaison." Außerdem freut sich Zywek auf Freibad-Besuche sowie darauf, bei schönem Wetter durch die Stadt zu schlendern.

Seine Freundin Anja Wafzig (21) aus Pirmasens ergänzt: "Dort können wir dann Eis essen gehen, denn das schmeckt bei schönem Wetter doppelt so gut." Außerdem müsse sie sich dann nicht mehr auf die Sonnenbank legen, um braun zu werden. Auch sehnt sie sich danach, bis in die späten Abendstunden im Freien zu sitzen.

Thomas Schuck (37) aus dem Mandelbachtal freut sich ebenso auf den Sommer: "Dann wird es endlich wärmer, und ich kann mehr Zeit im Garten verbringen." Das Wichtigste sei aber: "Dann sind die Leute besser gelaunt."

Helene Grün (30) aus Püttlingen kann das Wetter tatsächlich die Laune vermiesen: "Ich ärgere mich darüber, dass es immer noch so kalt ist." Vor allem für ihre Kinder würde sie sich freuen, wenn der Sommer endlich komme: "Dann kann ich mit ihnen auf den Spielplatz gehen." Für sich selbst bevorzugt sie den Swimming-Pool in ihrem Garten.

Wolfgang Schneider (48) aus Saarbrücken freut sich vor allem auf drei Dinge: Auf die Sonne, auf das Schwimmen im Freibad und auf schöne Mädchen im Bikini. Wenn das keine guten Argumente dafür sind, dass der Wettergott endlich ein Einsehen hat.Saarbrücken. Dass das Wetter im Juni noch ziemlich bescheiden ist, mögen viele Menschen als ärgerlich empfinden. Aus meteorologischer Sicht ist das jedoch ganz normal. Man spricht dabei von der "Schafskälte". Die sucht uns fast immer in der Zeit um den 11. Juni heim, wenn die Schafe gerade geschoren wurden. Daher kommt auch der Name.

SZ-Wetterexperte Jörg Hoffmann erklärt das Phänomen: "Derzeit bringen Tiefdruckgebiete vom Atlantik kalte Luft zu uns." Das sei typisch für die erste Junihälfte. Denn zu diesem Zeitpunkt seien die Ozeane noch sehr kalt.

Für das Wochenende kündigt Hoffmann endlich Besserung an: "Dann kommt ein Hochdruckgebiet von den Azoren. Das bringt uns zumindest kurzzeitig besseres Wetter."

Je nachdem, ob sich das Hoch über Mitteleuropa hält, könnte das Wetter auch noch länger schön bleiben.

Bis dahin heißt es abwarten und sich nicht über den einen oder anderen Regenschauer ärgern. Denn Hoffmann betont: "Der Regen ist notwendig, da wir zuletzt zwei Monate Trockenheit hatten."

Die verhinderten Sonnenanbeter in der Region wird das kaum trösten. gda

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