Saarbrücken trotzt dem Wintereinbruch

Saarbrücken. Das Team in der Saarbrücker Führungs- und Lagezentrale der Polizei hat alle Hände voll zu tun. Gegen 16 Uhr passiert der hundertste Unfall an diesem Freitag. Ursache: Schnee und Eis auf den Straßen. "Zum Glück ging es erst nach dem Berufsverkehr los", sagt Sprecher Stefan Lassotta

 Dem Radfahrer, der sich auf dem Weg am Staden voranmühte, dürfte der Wintereinbruch wenig Freude gemacht haben. Umso mehr genossen die Studentinnen Daniela Marenco und Maria Polania (v.l.) den kalten Tag beim Schneemannbauen. Fotos: Becker&Bredel

Dem Radfahrer, der sich auf dem Weg am Staden voranmühte, dürfte der Wintereinbruch wenig Freude gemacht haben. Umso mehr genossen die Studentinnen Daniela Marenco und Maria Polania (v.l.) den kalten Tag beim Schneemannbauen. Fotos: Becker&Bredel

Saarbrücken. Das Team in der Saarbrücker Führungs- und Lagezentrale der Polizei hat alle Hände voll zu tun. Gegen 16 Uhr passiert der hundertste Unfall an diesem Freitag. Ursache: Schnee und Eis auf den Straßen. "Zum Glück ging es erst nach dem Berufsverkehr los", sagt Sprecher Stefan Lassotta. Umso mehr wundern sich die Routiniers in der Schaltzentrale der Saar-Polizei, dass es doch so oft gekracht hat.

Etwa in der Ausfahrt Riegelsberg-Neuhaus der A 1. Dort überschlägt sich kurz nach 14 Uhr ein Auto. Verletzte? Zum Glück nicht. Wie überhaupt die Unfälle in Saarbrücken und Umgebung (bis Redaktionsschluss) glimpflich ausgehen.

Feuerwehr zieht Ketten auf

Die Saarbrücker Feuerwehr zieht bei ihren Fahrzeugen am Freitag Schneeketten auf, um auf den glatten Pisten schnell die Einsatzorte zu erreichen. "Unser Ziel ist es, dass wir immer überall hinkommen", sagt Ingo Wagenknecht von der Berufsfeuerwehr. Schleuderketten als Anfahrhilfen und Wagen mit Allradantrieb gehören ohnehin zur Ausrüstung der Saarbrücker Feuerwehr.

Naturgemäß schwerer kommen Busse auf den glatten Fahrbahnen voran. Sarah Schmitt, Sprecherin der Saarbahn GmbH, hält die Kundschaft per Homepage, Facebook und Twitter live auf dem Laufenden, wo es hakt.

Kritik von Fahrgästen, die Busse würden allzu schnell Stadtteile wie den Rodenhof nicht mehr ansteuern, weist Schmitt zurück. "Wir verlassen uns auf das Know-how unserer Fahrer und entscheiden sorgfältig von Gebiet zu Gebiet. Dafür stehen wir ständig mit der Polizei und dem Räumdienst des ZKE in Kontakt. Wir rollen los, sobald es geht, aber wir haben auch Verantwortung für unsere Fahrgäste." Komplett ausgefallen sind die Schulbusse aus Frankreich. Dennoch läuft am Deutsch-Französischen Gymnasium der Schulbetrieb.

Salzlager sind gut gefüllt

Gegen die Schneemassen kämpfen am Freitag Mitarbeiter des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) und der Bauhöfe. 200 Menschen, 22 Räum- und Streufahrzeuge sowie 40 Kleinfahrzeuge sind bis abends im Einsatz. Judith Pirrot, die Pressesprecherin des ZKE, sagt, bei Schneefällen wie am Freitag würden in Saarbrücken 1150 Kilometer Asphalt geräumt und gestreut. Und noch sei genug Salz übrig. "Wir haben 2500 Tonnen neu eingelagert, und aus der vorigen Saison sind noch 1900 Tonnen Salz da."

Wo am Freitag wegen der glatten Straßen die Müllabfuhr ausgefallen ist, holt der ZKE sie nächste Woche nach.

In Kleinblittersdorf sind zwölf Mitarbeiter, ein Unimog, vier Traktoren, drei Lkws und ein Pkw im Einsatz. Auch in der Gemeinde ist genug Salz auf Lager. Wie Bürgermeister Stephan Strichertz mitteilt, hat sie im Frühjahr günstig eingekauft.

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