Saarbrücken lädt zum Mitternachts-Einkauf

Saarbrücken · Die lange Einkaufsnacht kurz vor Weihnachten habe sich bewährt, sagt der Saarbrücker Einzelhandel. Die Kundschaft strömt in die Stadt. In bis zu fünf Schichten arbeiten die Verkäuferinnen und Verkäufer.

"Aus vielen kleinen Dingen wird ein besonderer Tag." Was klingen mag wie ein Spruch fürs Poesiealbum, ist die Erklärung des Saarbrücker Lederwarenhändlers und stellvertretenden Vorsitzenden des Saarbrücker Vereins für Handel und Gewerbe, Michael Genth, dafür, dass das Mitternachtshopping bei Kunden, aber auch bei vielen Mitarbeitern in den Läden so beliebt sei. Einmal im Jahr zumindest, wie er betont. So wie man sich nur einmal im Jahr auf Weihnachten oder den Geburtstag freue, so sei auch das Mitternachtseinkaufen in Saabrücken so schön, weil es das nur einmal im Jahr gibt.

An diesem Samstag ist es wieder soweit. In fünf Schichten arbeiten seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Leder Spahn, in den Pausen gibt es Brezeln und Stollen, sagt Genth. Dass es besondere Aufmerksamkeiten für Personal und Kundschaft gibt, sei aber nicht nur in seinem Laden üblich. Es sei insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit "eine ganz besondere Stimmung" in der Stadt - was natürlich auch mit dem Christkindlmarkt zu tun habe.

Lange Einkaufsnacht drinnen und Christkindlmarkt draußen sind auch für Kaufhof-Geschäftsführer Dominico Scartone eine unschlagbare Kombination. Seine Erfahrung aus dem vergangenen Jahr ist, dass sich diese Kombination auf die Stimmung der Menschen auswirkt, die nach den üblichen Öffnungszeiten in die Stadt kommen. "Die Kunden sind um diese Zeit sehr entspannt."

Und auch für die Mitarbeiter, die in drei Schichten arbeiten, sei der Tag etwas Besonderes. Der Kaufhof-Betriebsrat backe schon die ganze Woche über Zimtwaffeln, die nun zur Unterstützung eines Kinderheims verkauft werden.

Klar, sagt der Vorsitzende des Saarbrücker Vereins für Handel und Gewerbe, Max Schoenberg, so eine lange Einkaufsnacht rechne sich für die Händler. In seinen "Fifty-6"-Schuhgeschäften werde an diesem Tag etwa ein Drittel des Umsatzes nach 19 Uhr gemacht. Aber es gehe nicht nur ums Verkaufen. "Es geht vor allem um den guten Eindruck, den wir als Saarbrücker Kaufleute an diesem Abend hinterlassen", sagt er.

Dass es kaum einen Laden gebe, der nicht bis Mitternacht geöffnet hat, sei daher ganz wichtig. Wobei den Händlern klar sei, dass nicht alle Leute zum Kaufen kommen. "An so einem Abend kommen nicht die, die dringend etwas brauchen. Man verabredet sich, es wird gefeiert und vielleicht auch etwas gekauft", weiß Schoenberg. Und so sei auch in vielen Läden "eine ganz lockere Stimmung".

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