Saarbrücken kämpft sich durch den Eis-Sonntag

Saarbrücken. Eisregen hat am Sonntag Unfälle verursacht, die zum Glück glimpflich abgingen, wie die Polizei mitteilte. Einsätze, die selbst erfahrene Polizisten so schnell nicht vergessen, gab es gleichwohl. Bei einem spektakulären Unfall auf der L 270 hatte ein Autofahrer (21) vor dem Ortseingang von Riegelsberg Riesenglück im Unglück

Saarbrücken. Eisregen hat am Sonntag Unfälle verursacht, die zum Glück glimpflich abgingen, wie die Polizei mitteilte. Einsätze, die selbst erfahrene Polizisten so schnell nicht vergessen, gab es gleichwohl. Bei einem spektakulären Unfall auf der L 270 hatte ein Autofahrer (21) vor dem Ortseingang von Riegelsberg Riesenglück im Unglück. Sein Ford Fiesta stürzte rückwärts nach einer 180-Grad-Drehung eine zehn Meter tiefe, steile Böschung hinab, kam aber auf den Rädern zum Stehen. Der Fahrer aus Völklingen blieb unverletzt. Die schwierigen Bergungsarbeiten dauerten anderthalb Stunden. Im Unfallbericht der Polizei steht als Ursache: "dem Wetter nicht angepasste Geschwindigkeit".Wie heimtückisch die Glätte war, bekam ein 45 Jahre alter Mann zu spüren, als er in Gersweiler beim Abbiegen die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Der Pkw überrollte Poller und zermalmte große Steine. Davon traf ein faustgroßes Bruchstück ein in der Nähe stehendes Auto. Der Unfallverursacher war so betrunken, dass er sich sogar einer Straftat schuldig gemacht hat.

Auf den schmierigen Eispanzern kämpften Fußgänger sich mühsam voran. Gefällstrecken wie die Eisenbahnstraße von Auersmacher machten jeden Schritt zum Abenteuer.

Das Glatteis führte zu etlichen Veranstaltungsabsagen. Beispiel: das Kirchencafé in Auersmacher, womit Katholiken seit Jahren Geld für die Sanierung ihrer Kirche sammeln. Pfarrer Peter F. Sens sagte der Saarbrücker Zeitung: "Es war uns zu gefährlich, das Café zu veranstalten." Dagegen habe der deutsch-französische Radiogottesdienst in Großblittersdorf zum 50. Jubiläum des Elysée-Vertrages stattgefunden. Sens: "Die Chöre waren wohl wegen des Wetters dezimiert, aber singfähig." Traurig sah es in den Kirchenbänken aus. Sens, der wegen des großen Anlasses mit 300 Besuchern gerechnet hatte, und sein französischer Kollege Eric Schneider standen gerade einmal 30 Kirchgängern gegenüber. Und die Ausbildung für Notfallseelsorger in Saarbrücken, an der Sens noch teilnahm, endete gestern deutlich früher. "Kollegen aus dem Nordsaarland konnten gar nicht erst kommen."

Sogar die Profis von den Rettungsdiensten hatten zu kämpfen. Nach Angaben der Leitstelle musste die Besatzung eines Rettungswagens auf dem Bübinger Berg mehrere hundert Meter zu Fuß mit der Trage zurücklegen, weil es mit dem Auto einfach kein Fortkommen mehr gab. In der Koblenzer Straße half die Feuerwehr einem Rettungswagen, der dorthin wegen eines medizinischen Notfalls ausgerückt war und dann aus eigener Kraft nicht mehr vom Fleck kam.

Die Busse der Saarbahn GmbH konnten morgens folgende Gebiete nicht ansteuern: Sonnenberg, Rußhütter Straße, Dudweiler Seitenstraßen, Schenkelberg, die Ensheimer Schneckenstraße und Bornshübel in Bischmisheim. Die Linie 101 (Altenkessel) hatte bis zu 20 Minuten Verspätung. Diese Probleme waren bis gegen Mittag behoben. "Es gibt noch Behinderungen in Schafbrücke Bahnhof. Dort können wir wegen Glätte nicht fahren. Die Busse fahren eine Umleitung über Scheidt", sagte Saarbahnsprecherin Sarah Schmitt.

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