Saarbrücken fehlt's an Kindern

Saarbrücken · Saarbrücken. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat sich Saarbrücken stark verändert. Schon vor gut sieben Jahren packte der damalige Bürgermeister Kajo Breuer (Grüne) die Folgen des Umbruchs in diesen Satz: "Die Saarbrücker werden weniger, älter und bunter". Um das Wörtchen "älter" soll es in der heutigen Folge gehen

Saarbrücken. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat sich Saarbrücken stark verändert. Schon vor gut sieben Jahren packte der damalige Bürgermeister Kajo Breuer (Grüne) die Folgen des Umbruchs in diesen Satz: "Die Saarbrücker werden weniger, älter und bunter". Um das Wörtchen "älter" soll es in der heutigen Folge gehen.

Deutliche Verschiebung

Nämlich darum, wie drastisch sich in den vergangenen vier Jahrzehnten die Anteile der Jungen und der Alten an der Gesamtzahl der Saarbrücker verschoben haben. Von den 212 786 Menschen, die 1970 im heutigen Stadtgebiet wohnten, war immerhin gut ein Sechstel im Kindesalter, gehörte also zur Altersgruppe vom Neugeborenen bis zum Elfjährigen. 36 037 Jungen und Mädchen gab es damals.

Gut 40 Jahre später, Ende 2011, sieht das ganz anders aus. Zur Altersklasse zwischen null und elf Jahren gehören nur noch 16 215 Saarbrücker. Sie machen damit lediglich ein Elftel der Gesamtzahl von 178 881 Bewohnern der Landeshauptstadt aus. Dabei vollzog sich der drastischste Einbruch allerdings nicht in jüngster Zeit, sondern zwischen 1970 und 1979. Denn in dieser Spanne ging die Kinderzahl um fast 16 000 auf 20 748 zurück. Das entsprach einem dramatischen Einbruch um gut sechs Prozentpunkte auf 10,67 Prozent. Und der Kinderanteil sank nach einem schwachen Zwischenhoch in den Neunzigern immer weiter.

Am anderen Ende der Altersgruppen sieht es umgekehrt aus. Gab es 1970 in der Gruppe zwischen 85 und 89 Jahren 848 Männer und Frauen, so waren es im vergangenen Jahr 3267. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung wuchs von 0,4 auf 1,83 Prozent, ist also um das Viereinhalbfache gestiegen.

Und waren vor vier Jahrzehnten gerade einmal 202 Männer und Frauen (0,09 Prozent) in der Landeshauptstadt in der Altersklasse der 90- bis 94-Jährigen, so sind es nach den jüngsten Statistiken 1095, was einem Anteil von 0,62 Prozent an der Gesamtbürgerzahl entspricht. Sogar versiebzehnfacht hat sich die Zahl der Menschen in Saarbrücken, die schon mindestens 100 Jahre alt sind. Gehörten 1970 nur zwei Menschen zu dieser obersten Altersklasse, so waren es in der jüngsten Statistik aus dem vergangenen Jahr schon 34.

Stichwort

Eine Frau von 105 Jahren führt die Liste der ältesten Saarbrücker an. Die Oberbürgermeisterin gratuliert per Post mit einer Glückwunschkarte zum 70., 75. und ab dem 80. Geburtstag jährlich bis zum 90. Geburtstag.

Ab dem 90. Geburtstag bekommen die Jubilare jährlich persönliche Glückwünsche: in Saarbrücken-Mitte von einer Mitarbeiterin der Stadt, in den übrigen Bezirken von den Bezirksbürgermeistern.

Ab dem 100. Geburtstag gratuliert im Bezirk Mitte die Mitarbeiterin mit der Bezirksbürgermeisterin und, soweit terminlich möglich, die Oberbürgermeisterin. In den anderen Bezirken tun das jeweils die zuständigen Bezirksbürgermeister. Die Stadt verschenkt Blumen. ole

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