Saarbrücken fehlt noch immer Nachwuchs

Saarbrücken. Die Stadt wächst wieder. Zum zweiten Mal in Folge ist die Zahl der Saarbrücker gestiegen - auf 179 233 (Stand 31. Dezember 2012). Ende 2009 waren es rund 870 weniger. Und doch bleibt Saarbrücken weit entfernt von einstiger Größe. Zum Vergleich: 1970 lebten im heutigen Stadtgebiet noch 212 786 Männer, Frauen und Kinder

 Babys sind Saarbrückens Zukunft. Aber immer weniger Bewohner gehören zu den jungen Jahrgängen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Babys sind Saarbrückens Zukunft. Aber immer weniger Bewohner gehören zu den jungen Jahrgängen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Saarbrücken. Die Stadt wächst wieder. Zum zweiten Mal in Folge ist die Zahl der Saarbrücker gestiegen - auf 179 233 (Stand 31. Dezember 2012). Ende 2009 waren es rund 870 weniger. Und doch bleibt Saarbrücken weit entfernt von einstiger Größe. Zum Vergleich: 1970 lebten im heutigen Stadtgebiet noch 212 786 Männer, Frauen und Kinder. An beiden Enden der Altersskala gab es in diesen nun gut vier Jahrzehnten dramatische Veränderungen. Von den Menschen, die 1970 im Gebiet der heutigen Landeshauptstadt wohnten, war immerhin gut ein Sechstel im Kindesalter, gehörte also zur Altersgruppe vom Neugeborenen bis zum Elfjährigen. 36 037 Jungen und Mädchen gab es damals. Gut 40 Jahre später, Ende 2012, sieht das ganz anders aus. Zur Altersklasse zwischen null und elf Jahren gehören nur noch 16 078 Saarbrücker. Sie machen damit lediglich ein Elftel der Gesamtzahl von 179 233 Bewohnern der Landeshauptstadt aus. Damit setzte sich der lange Abwärtstrend beim Kinderanteil an der Gesamtzahl der Landeshauptstädter nach einem schwachen Zwischenhoch in den Neunzigern im vergangenen Jahr fort.

Die Spitze der Alterspyramide ist deutlich breiter geworden. Die ältesten Saarbrücker spiegeln am deutlichsten den demografischen Wandel, jenen dramatischen Umbruch, dessen Folgen die Politik berücksichtigen muss. Gab es 1970 in der Gruppe zwischen 85 und 89 Jahren 848 Männer und Frauen, so waren es im vergangenen Jahr 3319. Das entspricht fast der Einwohnerzahl des Ortsteils Kleinblittersdorf, des größten Dorfes in der gleichnamigen Obere-Saar-Gemeinde.

Es sind die Menschen, die mindestens 100 Jahre alt sind. Von 1946 bis 1969 weisen die städtischen Statistiken niemanden in dieser Altersklasse aus. Das ändert sich mit den Ergebnissen der Volkszählung vom 27. Mai 1970. Demnach lebten damals zwei Damen, die das 100. Lebensjahr vollendet hatten, auf dem Saarbrücker Stadtgebiet, wie wir es seit der Gebiets und Verwaltungsreform von 1974 kennen. 42 Jahre später hat es auch in der obersten Altersklasse einen deutlichen Zuwachs gegeben. Zum Jahresende 2012 waren 47 Saarbrücker mindestens hundert Jahre alt. 41 Damen und sechs Herren, um genau zu sein.

Für 2013 erwarten die Statistiker, dass diese Zahl auf 66 steigt. Sollte es so kommen, wäre es der höchste Zuwachs aller Zeiten in der Generation "Hundert plus".

Stichwort

Ein Mann von 105 Jahren führt die Liste der ältesten Saarbrücker an. Die älteste Saarbrückerin ist 104 Jahre alt (Stand 31. Dezember 2012). Die Oberbürgermeisterin gratuliert per Post mit einer Glückwunschkarte zum 70., 75. und ab dem 80. Geburtstag jährlich bis zum 90. Geburtstag.

Ab dem 90. Geburtstag bekommen die Jubilare jährlich persönliche Glückwünsche: in Saarbrücken-Mitte von einer Mitarbeiterin der Stadt, in den übrigen Bezirken von den Bezirksbürgermeistern.

 Babys sind Saarbrückens Zukunft. Aber immer weniger Bewohner gehören zu den jungen Jahrgängen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Babys sind Saarbrückens Zukunft. Aber immer weniger Bewohner gehören zu den jungen Jahrgängen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Ab dem 100. Geburtstag gratuliert im Bezirk Mitte die Mitarbeiterin mit der Bezirksbürgermeisterin und, soweit terminlich möglich, die Oberbürgermeisterin. In den anderen Bezirken tun das jeweils die zuständigen Bezirksbürgermeister. Die Stadt verschenkt Blumen. ole

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