Saarbrücken fehlen 300 Betreuungsplätze für Kinder

Saarbrücken · Ab 1. August gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder. In Saarbrücken fehlen noch Plätze. Diese Lücke werde aber bald geschlossen, teilte Kulturdezernent Erik Schrader (FDP) auf Anfrage mit.

Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder ab dem vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr, der ab 1. August dieses Jahres gilt, setzt die Kommunen unter Zugzwang. In Saarbrücken haben nach aktuellem Stand 4148 Kinder Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Die angestrebte Quote von 35 Prozent zugrunde gelegt, besteht somit ein Bedarf an 1452 Betreuungsplätzen. 1202 Plätze werden derzeit angeboten, davon 188 in städtischen Einrichtungen, 638 bei freien Trägern und 376 in der Tagespflege. Diese Zahlen nannte Kulturdezernent Erik Schrader (FDP) im Ausschuss für Schule, Kinder und Jugend auf Anfragen von CDU und FDP. Damit, so Schrader, weise die Landeshauptstadt zum Stichtag "ein Defizit von zirka 300 Plätzen auf. Das Ziel wird zum 1. August nicht erreicht."

Von Land und Bund

Eventuell drohenden Klagen betroffener Eltern räumt der Kulturdezernent jedoch nur geringe Chancen ein. Zum einen werde die Lücke in den kommenden Monaten zu zwei Dritteln geschlossen werden können. Außerdem würden "Tagespflege- und Tagesmütterplätze nicht so stark nachgefragt, wie Anspruch vorhanden ist", so Schrader. Hier gebe es quasi einen Überschuss von 123 Plätzen. So könne Eltern, die für ihre Kleinen in der Kindertagesstätte keinen Platz bekommen haben, auch ein Tagespflege-Platz angeboten werden. Auch über Kosten für den Kita-Ausbau wurde der Ausschuss informiert: 20 Millionen Euro wurden seit Inkrafttreten des Gesetzes 2008 und werden bis zum Ende der Ausbauphase in 2014 investiert. Die Landeshauptstadt steuert dazu 6,5 Millionen Euro bei, der Rest kommt aus Fördertöpfen von Bund und Land.

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