Saarbrücken bejubelt Viererpack

Saarbrücken. Wie eine Welle brandet der Triumphschrei durch die Stadt. Unmittelbar an der Saar - direkt am Staden, wo die meisten Fußballfans versammelt sind - bricht der Jubel los. Sekundenbruchteile später schreien die Menschen am Big- Island "Tooooor!" Der Torschrei setzt sich über den St. Johanner Markt, den Rathaushof, die Bahnhofstraße fort bis zur Congresshalle

Saarbrücken. Wie eine Welle brandet der Triumphschrei durch die Stadt. Unmittelbar an der Saar - direkt am Staden, wo die meisten Fußballfans versammelt sind - bricht der Jubel los. Sekundenbruchteile später schreien die Menschen am Big- Island "Tooooor!"

Der Torschrei setzt sich über den St. Johanner Markt, den Rathaushof, die Bahnhofstraße fort bis zur Congresshalle. Dann brandet die Welle der Begeisterung zurück. "Es müllert wieder", freut sich einer, der genauso heißt wie der zweifache Torschütze: Thomas Müller. Der Fan erlebt die Treffer seines Namensvetters am Klimbim auf dem St. Johanner Markt. "Jetzt ist das Ding durch, wir sind im Viertelfinale", schreit der Malstatter froh.

Aber es wird ein wechselhaftes Spiel. "Ihr könnt nach Hause fahr'n", singt der ganze Rathaushof bereits nach Treffern von Miroslav Klose und Lukas Podolski. Etwas voreilig, denn eigentlich hat England noch vor der Pause ausgeglichen. Ein Tor nach dem ersten Eckball hat die Briten zurück ins Spiel gebracht, dann kommt, was Erwin Braun als "Rache für Wembley 1966" bezeichnet.

Hinter DFB-Torwart Manuel Neuer schlägt der Ball kurz vor der Halbzeit eindeutig hinter der Linie ein, das 2:2 bleibt den "Three Lions" aber verwehrt. "Tatsachenentscheidung, wie damals unwiderruflich", sagt Braun knapp und atmet auf.

Überhaupt, so findet er, meinten es die Schiris dieses Mal gut mit den Deutschen. Denn: "Beim Führungstreffer von Klose hätte man auch Abseits geben können."

Die zweite Halbzeit beginnt. Am Staden, wo schon in den ersten dreißig Spielminuten klasse Fußballstimmung geherrscht hat, beobachten die Fußballfans das Spiel jetzt ganz gespannt. Unglaublich, wie ruhig die Fans der Jogi-Jungs hier mitfiebern. Als Englands Mittelfeld-Ass Frank Lampard abzieht und das Leder hinter dem verdutzten Neuer an die Latte klatscht, scheint kaum noch jemand zu atmen. Doch mit eben dieser Aktion endet der britische Widerstand. Jetzt setzen die Deutschen die entscheidenden Konter. Es müllert wieder, erst zum 3:1, dann ist die höchste Niederlage der Reds mit 1:4 perfekt. Als der Doppeltorschütze ausgewechselt ist, applaudiert die Saarbrücker Innenstadt geschlossen.

Minuten später ist die Landeshauptstadt ein Jubelmeer. "Hammer denne genn", singen sie an der Congresshalle, während der obligatorische Sieges-Konvoi schnell die Straßen in der Innenstadt verstopft.

"Jetzt haben sie alle Schiss vor uns, egal ob Argentinien oder Mexiko. Wir kommen ins Finale und werden Weltmeister", ist Peter Keller überzeugt. Mittendrin zeigen sich einige Briten als gute Verlierer. "Zum Ende der ersten Halbzeit und bis zum 3:1 haben wir richtig gut mitgehalten", meint Steve Wood am "Wallys Irish Pub".

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