Saar-Studenten modeln für fair gehandelte Kleidung

Saarbrücken · Plötzlich wird der Weg zur Kantinentheke zum Catwalk: Vergangene Woche haben Studenten auf ihre Mittagspause verzichtet, um in der Uni-Mensa Labels mit fair gehandelter Kleidung als Models zu dienen. Manch Hungriger blieb stehen und ließ den leeren Magen noch ein bisschen länger knurren.

 Auch Sarah Krier führte fair gehandelte Mode vor. Foto: Nicole Burkhardt

Auch Sarah Krier führte fair gehandelte Mode vor. Foto: Nicole Burkhardt

Foto: Nicole Burkhardt

Geschäftiges Treiben herrscht am Donnerstag in der Mensa an der Universität in Saarbrücken . Das ist eigentlich nichts besonderes um zwölf Uhr. An diesem Tag wird die allgemeine Mittagessenshektik allerdings gestört: Mitten auf dem Gang stellen sich Models bereit, um eine kleine Modenschau zu laufen.

Beim Fairtrade Tag und der Fairtrade Nacht wird auf fairen Handel aufmerksam gemacht. "Attention! Attention! We're presenting a Fairtrade Modenshow", ruft Diego Nunez von der Fairtrade Initiative, während sich die Modells bereitstellen. Der Schritt einiger Hungriger verlangsamt sich, sie gucken neugierig oder irritiert, bleiben stehen oder stolpern weiter. Musik geht an, und die Modells laufen die kurze Strecke nach vorne, posieren und gehen wieder zurück, während schon der nächste sich auf den Weg macht. Sie präsentieren T-Shirts, Jeans, Hoodies, Röcke und vieles mehr. Die Labels Grünstreifen, Fühl-Dich-Grün und Naturrebell zeigen "normale" Kleidung, nichts erinnert an altmodische "Öko"-Mode, Jogginghosen und Sweatshirts in bunten Farben sind zu sehen.

Nach einem zweiten Durchlauf sind die Hobbymodels erleichtert, alles hat geklappt, obwohl sie "nur" Studenten sind und ihre Mittagspause für die Aktion opfern. Für einen guten Zweck: Sie machen ihre Kommilitonen auf fairen Handel aufmerksam. "Ich mache eigentlich noch nicht lange bei Fairtrade mit, ich kenne es erst seit ein paar Monaten", erzählt Julie. Sie steht gerade an einem der Infostände, spielt "Glücksrad" mit den Leuten und stellt Quizfragen. "An welcher Stelle steht Kaffee beim Wert der Importgüter? An der zweiten, der zwanzigsten oder der zweihundertsten?" Es beginnt eine Diskussion. Auch an den anderen Ständen, wo sich Leute über das Fairphone 2 informieren, das Biosphärenreservat Bliesgau oder Aktionen des Asta Trier und der Vereinigung GrAFiTi asbl. Selbst faire Schokoladen-Nikoläuse gibt es. Weiter geht es später bei der Fairen Nacht im Canossa, wo es ein reichhaltiges Büfett aus fairen und regionalen Produkten gibt. Dazu sorgt der Brasilianer Marcelo Penna für tanzbare Musik.

faires-saarbrücken.de

faire-uni-saar.de

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