Saar-Linke greift von Boch an - Unternehmer kontert

Saarbrücken. Zwischen der Saar-Linken und Villeroy&Boch-Aufsichtsrat Wendelin von Boch ist ein heftiger Streit über ein Angebot der Fotoagentur CMK entbrannt, Oskar Lafontaine zu bespitzeln

Saarbrücken. Zwischen der Saar-Linken und Villeroy&Boch-Aufsichtsrat Wendelin von Boch ist ein heftiger Streit über ein Angebot der Fotoagentur CMK entbrannt, Oskar Lafontaine zu bespitzeln. Nach Recherchen des "Stern" hatte CMK von Boch im Jahr 2008 angeboten, gegen ein Honorar von monatlich 50 000 Euro Lafontaines Privat- und Intimleben auszuforschen und Details kurz vor der Landtagswahl 2009 publik zu machen. Der Linken-Abgeordnete und Lafontaine-Vertraute Heinz Bierbaum erklärte gestern: Dass von Boch sich überhaupt auf Verhandlungen eingelassen habe, zeige, dass er "kein Mann von Ehre" sei. Bierbaum äußerte den Verdacht, dass von Boch das Angebot nur wegen der Höhe des Honorars abgelehnt habe.Von Boch erklärte gegenüber der SZ, er habe die Offerte "aus ethischen Gründen klar zurückgewiesen". Der Schutz der Privatsphäre sei ein unantastbares Gut. "Ich bin der Auffassung, mich in dieser Sache absolut korrekt und in keiner Weise unehrenhaft verhalten zu haben und weise die Vorwürfe von Professor Bierbaum entschieden zurück."Die auf investigative Recherchen spezialisierte Agentur CMK hatte von Boch eingeladen, nachdem der als CDU-nah bekannte Unternehmer am 1. Juni 2008 in der ARD-Talkrunde "Anne Will" auf Lafontaine getroffen war. Von Boch sagte, die Agentur sei ihm bis dahin nicht bekannt gewesen. CMK-Chef Stefan Kiessling teilte auf SZ-Anfrage mit, die Initiative sei von zwei Mitarbeitern ausgegangen, von denen er sich im Frühjahr 2009 getrennt habe.kir

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