Saar-Ärzteschaft lehnt aktive Sterbehilfe strikt ab

Saarbrücken · Die saarländischen Ärzte haben sich strikt gegen jede Form von aktiver Sterbehilfe ausgesprochen. „Für uns Ärztinnen und Ärzte lautet die Aufgabe, das Leiden zu mindern, nicht den Leidenden aus der Welt zu schaffen“, teilte Dr.

Josef Mischo, Präsident der Ärztekammer des Saarlandes, am Freitag mit. Seit der Entscheidung des belgischen Parlaments Mitte Februar, auch Kindern und Jugendlichen Sterbehilfe in engen Grenzen zu ermöglichen, ist die Debatte um Euthanasie in Deutschland wieder entfacht (die SZ berichtete).

Für Mischo ist eine Regelung wie in Belgien undenkbar. So warnen die Saar-Ärzte vor gesellschaftlichen Gefahren einer Legalisierung aktiver Sterbehilfe. "Der gesellschaftliche und soziale Druck auf schwerkranke ältere Menschen würde zunehmen, der Allgemeinheit nicht zur Last zu fallen", sagte Mischo. Dabei sei es Teil der Werteorientierung einer Gesellschaft, todkranken Menschen zu helfen und sie zu begleiten - im Rahmen der Palliativmedizin. Denn hierzulande müssten unheilbar Kranke nicht bis zu ihrem Ende qualvoll leiden, heißt es in der Mitteilung weiter. Es gebe Hospize, in denen man in Würde sterben könne. Hoch spezialisierte und gut ausgebildete Palliativmediziner könnten Schmerzen wirkungsvoll behandeln. "Und das Sterbenlassen in Würde, ohne die Apparatemedizin in den aussichtslosen Kampf gegen den Tod zu schicken, ist im Rahmen einer Patientenverfügung bei uns gut geregelt", erklärte Kammerpräsident Mischo.

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