Saar 05 ist erstmals nicht der Favorit

Saarbrücken · Mit dem Start in die neue Saison am 2. August endet beim SV Saar 05 Saarbrücken eine lange Zeit der Einstimmung auf die Fußball-Oberliga. Sieben Wochen Vorbereitung stecken in den Knochen der Spieler – ganze sechs Jahre in den Knochen des Vereins.

 Trainer Timon Seibert (Zweiter von rechts) hat beim SV Saar 05 Saarbrücken die Neuzugänge (von links) Sascha Simon, Christian Hertel, Lars Anton, Moritz Greiner, Christoph Fuhr, Philipp Weiler, Julien Fink, Mario Ricatti, Christoffer Krauss und Philipp Kuhnen in sein Oberliga-Aufgebot eingebaut. Foto: Rolf Ruppenthal

Trainer Timon Seibert (Zweiter von rechts) hat beim SV Saar 05 Saarbrücken die Neuzugänge (von links) Sascha Simon, Christian Hertel, Lars Anton, Moritz Greiner, Christoph Fuhr, Philipp Weiler, Julien Fink, Mario Ricatti, Christoffer Krauss und Philipp Kuhnen in sein Oberliga-Aufgebot eingebaut. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Eine Saisonvorbereitung ist kein Spaß. Vielmehr schweißtreibend und qualvoll. Am kommenden Wochenende startet die Saison in der Fußball-Oberliga. Beim Aufsteiger SV Saar 05 Saarbrücken gehen dann sieben Wochen Vorbereitung zu Ende. Der Trainingsauftakt hatte noch etwas Beschwingtes. Am Abend zuvor war die deutsche Nationalmannschaft in die Weltmeisterschaft in Brasilien gestartet. Relativ mühelos setze sie sich mit 4:0 gegen Portugal durch. Ein vielversprechender Sieg.

Mühevoll ist das Konditionsbolzen zu Beginn einer Vorbereitung. Die Auftritte der Nationalkicker machten es nicht angenehmer, doch die Stimmung bei Saar 05 war gleich optimal. Und die WM zeigte, wie wichtig ein gelungener Start ist und welch Bedeutung Zusammenhalt und Kameradschaft für eine Mannschaft haben.

Auftakt gegen Ludwigshafen

Mit dem Auftaktspiel am Samstag zu Hause gegen Arminia Ludwigshafen (14.30 Uhr) wartet eine schwere Aufgabe auf Saar 05. "Ludwigshafen ist eine gestandene Mannschaft. Da kommt ein Brocken auf uns zu. Aber wir müssen uns nicht verstecken", sagt Trainer Timon Seibert und ergänzt: "Es ist für uns alle eine neue Klasse und das erste Mal, dass wir nicht direkt Favorit sind." Seibert konnte während der Vorbereitung zu keinem Zeitpunkt in der gewünschten Formation spielen. Sebastian Lück ist zwei Mal ausgefallen, Marc Birkenbach fehlte, David Seibert hatte Probleme, Marc Scherschel, Stephan Otte und Johannes Britz haben Verletzungen aus der vergangenen Saison mitgenommen.

Was Seibert begeistert, ist der Zusammenhalt in der Mannschaft. Über Jahre gewachsen, sei das der Trumpf der Truppe. "Wir haben es jedes Jahr geschafft, eine Mannschaft zusammen zu stellen, die immer enger zusammenhält. Die neuen Spieler sind wieder super integriert, und alle haben super mitgezogen. Es ist toll zu sehen, dass es so gut passt, trotz der engen Leistungsdichte und der hohen Anzahl der Spieler. Charakterlich ist das wirklich Weltklasse." Seibert sieht sich mit dem Trainerstab während der Saison in der Pflicht, die Spieler bei Laune zu halten, die beim Kampf um die Startplätze das Nachsehen haben werden.

Variabel in der Defensive

In den vergangenen sechs Wochen wurde besonderes Augenmerk auf die Variabilität im Defensivverbund gelegt. "Wir sind mit der Taktik der variablen Dreierkette in der Vergangenheit gut gefahren. Klar ist aber auch, dass wir mit anderen Spielsystemen agieren werden. In der Defensive wie in der Offensive wollen wir flexibel sein." Die Neuzugänge sollen die Mannschaft dort verstärken, wo es vergangene Saison gehapert hat. "Das waren vor allem die Außenpositionen. Mit Sascha Simon und Christopher Kraus wurden zwei Linksfüße geholt, die die Außen besser besetzen sollen", sagt Seibert.

Wer nach der Verletzung von Jan Fischer (Kreuzbandriss) die Tore schießen wird, bleibe abzuwarten: "Offensiv haben wir genügend Möglichkeiten. Den richtigen Knipser sehe ich momentan noch nicht. Aber es sind genug Jungs da, die diese Rolle einnehmen können." Dazu gehört auch manch A-Jugendlicher. Der Leistungsbereich der Jugend steht unter den Fittichen der ersten Mannschaft. Timon Seibert trainiert mit Anto Maric auch die U 19, Spieler Michael Löber die U 17. Das Ziel: Identifikation mit der ersten Mannschaft, strukturelle Verbreiterung der vereinsinternen Leistungskapazitäten.

Wie viel all das wert ist, wird das Heimspiel am Samstag gegen Ludwigshafen zeigen. Die junge Mannschaft will sich behaupten in der Oberliga. Nach dem Marsch durch die Klassen sieht sich der Verein nach sechs Jahren dort angekommen, wo er sich zugehörig fühlt.

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