Die Erleichterung war den Fußballern des SV Saar 05 Jugend am Samstag nach dem Oberliga-Heimsieg gegen die SpVgg Wirges anzumerken. Für einen Saarbrücker galt das nach dem 1:0-Erfolg umso mehr: Angreifer Christian Hertel. Der Schock war groß, als der 24-Jährige in der 72. Minute nach einem angedeuteten Kopfstoß mit Rot vom Feld musste. "Das war ein schwerer Fehler. Ich habe mich provozieren lassen und der Mannschaft so einen Bärendienst erwiesen", sagte Hertel.

Gut nur, dass sich der Fauxpas nicht rächte, sondern es letztlich sein Geniestreich aus der 11. Minute war, der das Spiel entschied. Nach Flanke von David Seibert hatte sich Hertel am zweiten Pfosten geschickt gelöst und mit einem sehenswerten Seitfallzieher das 1:0 erzielt. Ein Tor, das für die 05er nach nur drei Punkten aus vier Partien Gold wert war: "Die frühe Führung hat uns gut getan", sagte 05-Kapitän David Seibert: "Wir haben sehr engagiert gespielt, jeder hat toll für den anderen gekämpft. Dieser Sieg ist eminent wichtig." Denn damit hat Saar 05 drei Spiele vor Saisonende alles selbst in der Hand - sogar die Meisterschaft. Nach dem Ausrutscher der TSG Pfeddersheim (1:1 gegen den SC Idar-Oberstein) ist Saar 05 wieder Tabellenzweiter, nur einen Zähler hinter dem Spitzenreiter SC Hauenstein.

Gegen das mit vier Siegen in Folge angereiste Wirges hatte Saar 05 druckvoll losgelegt und den Gegner kaum zur Entfaltung kommen lassen. Eine Ausnahme bildete die 17. Minute, als Wirges' Emre Kaya nur knapp links verzog. Auf der anderen Seite hätte die Partie vor 200 Zuschauern schon früher entschieden sein können, doch Felix Florsch und Sebastian Lück vergaben in Hälfte eins weitere klare Chancen. Kurz nach der Pause war es Lars Anton, der freistehend die Möglichkeit zum 2:0 verpasste (52.). Dank der kompakten Defensive rächten sich die Fehlschüsse aber nicht. "Gegenüber den letzten Spielen war das noch mal eine Steigerung", sagte Hertel: "Ich bin jetzt sehr optimistisch. Wenn wir weiter so auftreten, holen wir gegen Diefflen und in Betzdorf sechs Punkte - und haben dann hier gegen Hauenstein ein Endspiel." Ob Hertel dann mit dabei ist, bleibt abzuwarten. Mit seinem Tor hat er aber zumindest dafür gesorgt, dass der Traum vom Aufstieg weiterlebt.