Riesendusche legt die Stadt lahm Superregen setzt in Dudweiler Ampeln außer Gefecht

Regionalverband. Der heftige Regen am gestrigen Morgen hat im Regionalverband Saarbrücken für viele Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Insgesamt rückte die Berufsfeuerwehr während des Unwetters zwischen sieben und elf Uhr zu 67 Einsätzen aus. Und sie stockte aufgrund des erhöhten Bedarfs ihre Besatzung von 30 auf 40 Mann auf

 Die Regenmassen fluteten die Stadtautobahn, wie der Warnhinweis zeigt. Foto: Thomas Marx

Die Regenmassen fluteten die Stadtautobahn, wie der Warnhinweis zeigt. Foto: Thomas Marx

Regionalverband. Der heftige Regen am gestrigen Morgen hat im Regionalverband Saarbrücken für viele Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Insgesamt rückte die Berufsfeuerwehr während des Unwetters zwischen sieben und elf Uhr zu 67 Einsätzen aus. Und sie stockte aufgrund des erhöhten Bedarfs ihre Besatzung von 30 auf 40 Mann auf. "In Dudweiler stieg beispielsweise der Wasserstand des Sulzbaches stark an, da sich viele Äste in den Gittern angesammelt und den Abfluss verstopft hatten", sagte Josef Schun, Chef der Berufsfeuerwehr Saarbrücken. So sei der Bach letztlich über die Ufer getreten. Meist jedoch hatten es Schuns Leute mit überfluteten Kellern und Straßen zu tun. So auch in Schafbrücke. Dort war wieder einmal die Bahnunterführung Am Stahlhammer überflutet. Ein Auto blieb in der Riesenlache stecken. Da konnte nur noch die Feuerwehr helfen.In den Keller der Burbacher Grundschule Weyersberg hatte sich das Wasser seinen Weg durch ein undichtes Abwasserrohr gebahnt. Der Feuerwehreinsatz dauerte rund 90 Minuten. Ein größerer Schaden entstand jedoch nicht.

Die größten Verkehrsstörungen verzeichnete die Polizei in Saarbrücken auf der A 620 in Richtung Saarlouis. In Höhe der Luisenbrücke ließ nicht nur die überflutete Fahrbahn den Verkehr stocken. Ausgerechnet dort gab es auch noch eine Autopanne. "Nach kurzer Zeit floss das Wasser aber ab", sagte ein Polizeisprecher, "und die Panne war nach gut zehn Minuten behoben."

Böse erwischt hatte das Unwetter gestern die Saarbahn. Um acht Uhr schlug ein Blitz ins Stromnetz des Verkehrsunternehmens ein. Der Vorfall legte die Kommunikation zwischen der Leitstelle und den Saarbahnen lahm. So kam es gegen zehn Uhr auf der Linie S 1 zwischen den Haltestellen Heusweiler Markt und Gisorstraße zu Verspätungen von etwa 90 Minuten. Das Verkehrsunternehmen setzte drei Busse auf der Strecke Heusweiler Markt-Walpershofen/Etzenhofen ein, um die Saarbahnausfälle auszugleichen.

Auf der Buslinie 122 war zudem die Haltestelle Schafbrücke nicht erreichbar. Gegen 13 Uhr teilte die Saarbahn auf ihrer Facebook-Seite mit, dass der Bahnverkehr wieder normal verlaufe. In Auersmacher stand das Wasser in manchen Kellern knapp 70 Zentimeter hoch. Anwohnerin Helga Brach, die seit 47 Jahren in der besonders betroffenen Pastor-Brach-Straße wohnt, hat nach eigenen Angaben "einen solchen Rückstau von Wasser noch nicht erlebt". Aus ihrem Keller pumpte die Feuerwehr die Wassermassen ab.

Spektakulär waren die Folgen des Unwetters in der Klosterstraße von Kleinblittersdorf. Der Regen hatte weißen Schotter vom neuen Fußweg zur Kapelle weggerissen und so viel auf die Fahrbahn gespült, dass ein Bagger ranmusste. Zumindest eine gute Nachricht hatte die Saarbrücker Feuerwehr nach dem Regen-Stress dann doch noch: Wegen Verletzten musste sie nicht ausrücken.Dudweiler. Das Unwetter hat gestern nicht nur in der Stadtmitte und an der Oberen Saar gewütet. Sturzbäche gingen auch auf Dudweiler nieder. Der Bach neben der Landstraße 250 schwoll so stark an, dass er die Fahrbahn mit Holz aus dem angrenzenden Wald überflutete.

 In Auersmacher pumpte die Feuerwehr Keller leer. Auch im Keller der Burbacher Weyersbergschule mussten die Wehrleute ran, nachdem Wasser eingedrungen war. Fotos: Becker&Bredel

In Auersmacher pumpte die Feuerwehr Keller leer. Auch im Keller der Burbacher Weyersbergschule mussten die Wehrleute ran, nachdem Wasser eingedrungen war. Fotos: Becker&Bredel

Wie die Polizei in Dudweiler weiter mitteilt, musste sie die Straße mehrere Stunden lang sperren. Ein Blitzschlag habe zudem die Ampeln am Dudoplatz außer Gefecht gesetzt. Das Wasser sei mit einer solchen Wucht durch überlastete Kanäle gerauscht, dass es zwei Gullydeckel hochdrückte. Auch die Gräben der Baustelle in der Wagenlück liefen voll, ehe sich die Brühe von dort in Keller ergoss. Im Köllertal hielten sich die Schäden in Grenzen. Erst 2010 hatte ein Unwetter schwere Schäden in Püttlingen angerichtet. Die Feuerwehr brauchte damals Unterstützung aus Heusweiler und Riegelsberg. Ein Jahr zuvor hatte es den Heusweiler Ortsteil Holz getroffen. Die Gemeinde richtete sogar einen Sperrmülltermin ein, damit die Unwetteropfer die durchnässten Habseligkeiten loswerden konnten. dla

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