Respekt - Basis für gute Kommunikation

Saarbrücken · Respekt, eine bewährte Tugend, die wir im Alltag zuweilen doch schmerzlich vermissen. Was macht eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe aus, wie können wir das Miteinander gut gestalten? Diese Fragen standen im Zentrum des Vortrags von René Borbonus, der im vollbesetzten Forum der SZ seine Zuhörer zu begeistern wusste. "Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind", hieß es in bester Atmosphäre beim SZ-Experten Forum.

 Regine Jakobs

Regine Jakobs

Borbonus, der als Redner und Coach zum Thema Rhetorik und Respekt referierte, fragte gleich zu Beginn: "Wie bekommt man denn mehr Respekt? Die Antwort ist einfach. Und schwierig zugleich. Indem wir selbst respektvoll sind", so seine Einschätzung zur Sache, weil wir Menschen uns einander spiegeln. Dies sei in unseren Wurzeln fest verankert.

"Was ist Respekt? Welchen Respektlosigkeiten im Alltag begegnen wir oft? Und welche Emotionen beschäftigen uns dabei?", waren die Leitfragen für seine wunderbare Melange aus freien Erkenntnissen, Anekdoten und Pointen, bei denen die 170 Zuhörer mehr und mehr ins Lachen gerieten. Borbonus versteht sich gut darin, abstrakte Gedanken auf das Elementare zu reduzieren und sie an unser aller Lebenswelt humorvoll zu veranschaulichen. Er punktete mit Selbstironie und kraftvollen Gedanken rund um sein Leitthema, die respektvolle und wertschätzende Kommunikation in Alltag und im Beruf. "Respekt bedeutet, den anderen wirklich zu sehen!", so Borbonus. "Respekt macht Menschen gesünder. Erfolgreicher und letztlich auch gelassener. Die meisten Menschen vermissen auf der Arbeit Respekt und Wertschätzung", sagte der Experte.

Er wies aber auch darauf hin, dass Respektlosigkeit uns durchaus zu unterhalten weiß. Sei es in Form von luftig inszenierten Fernsehshows wie das Dschungelcamp, oder als inszenierte Respektlosigkeiten und rhetorische Streitaxt in der Politik. Eine weitere Krux sei der Umgang mit den modernen Kommunikationsmedien wie Mobiltelefonen, Chatrooms oder sozialen Foren . Sie beschleunigen kommunikative Prozesse und unterstützen eine Affekt bezogene Sprache.

Borbonus veranschaulicht dann seine Top 5 der Respektlosigkeiten des Alltags. Bagatellisieren nannte er zuerst, also das Beschwichtigen, was schnell einer Entwertung gleich kommt. Der zweite Aspekt lässt sich beschreiben als das Schwerkraftfeld, das zwischen den Bedürfnissen Verbundenheit contra Unabhängigkeit entsteht.

Den dritten Aspekt beschrieb Borbonus als das rhetorische Manöver, bei dem es nur darum geht, Rechtfertigungsdruck aufzubauen. Noch unschöner ist der nächste Punkt, nämlich die Konsistenz eines anderen auszuhöhlen. Hierbei geht es nur darum, die Glaubwürdigkeit seines Gegenübers infrage zu stellen und das zielt in den Kern der Persönlichkeit. Der letzte Punkt ist das Vergleichen, das immer weg führt von sich und schnell Relativierungen mit sich bringt: "Ein Nein muss man so gut wie nie begründen! Wenn Sie es doch tun, kommen Sie in Teufels Küche. Dann geht es nur noch um den Grund." "Ich habe noch nie einen so guten Vortrag gehört. Alles immer schön am Leben lang erzählt. Mit Pointen, die dann direkt hinterher kommen. Die Erkenntnisse des Abends kann ich gut bei meiner Arbeit als Kreativcoach einsetzen, eine absolute Bestätigung für mein Tun", freute sich Regine Jakobs aus Saarbrücken . Karsten Matt aus Ensheim fügte hinzu: "Sensationell guter Abend. Ich bin als Finanzberater viel mit Menschen zusammen und habe heute wirklich gute Anregungen bekommen."

Das SZ-Experten Forum macht Sommerpause. Los geht es wieder am 9. September mit Slatco Sterzenbach: IRON MIND - Sieger denken anders, Veranstaltungsort: proWIN Akademie, Landsweiler.

Am 13. September referiert Monika Matschnig über "Körpersprache: Macht der Wirkung" im SZ-Forum in Saarbrücken . Tickets gibt's schon jetzt. Weitere Informationen unter www.saarbruecker-zeitung.de/

 Karsten Matt

Karsten Matt

 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Victor's Unternehmensgruppe mit René Borbonus (vierter von links). Fotos: Manuela Meyer

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Victor's Unternehmensgruppe mit René Borbonus (vierter von links). Fotos: Manuela Meyer

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