Rein gar nicht „schickimicki“

Saarbrücken · Studenten der Kunsthochschule haben sich zwei Jahre lang um die Eisenbahnstraße verdient gemacht. Die Stadtverwaltung übernimmt ihre Arbeiten nun für eine Imagekampagne. Sie soll den „Markenkern“ des Viertels hervorheben.

 Die Menschen im Luisenviertel bilden den Kern der Werbekampagne. Fotos: L. Ratius, D. Cermann, HBKsaar

Die Menschen im Luisenviertel bilden den Kern der Werbekampagne. Fotos: L. Ratius, D. Cermann, HBKsaar

Das Luisenviertel in Alt-Saarbrücken, speziell die vor kurzem sanierte Eisenbahnstraße, hat nach Überzeugung des Saarbrücker Design-Professors Ivica Maksimovic von der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) einen wertvollen Markenkern. Das Viertel sei "weder oben noch unten, schon gar nicht schickimicki", sondern unverfälscht.

Dieses Attribut möchte die Stadtverwaltung nun in einer Postkarten- und Plakat-Kampagne nach außen tragen. In den Jahren 2014 und 2015 hatten Studenten der HBK sich in engem Kontakt mit Bewohnern und Geschäftsleuten darum bemüht, die Stärken des Viertels herauszuarbeiten und ein neues Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Es entstanden unter anderem ein Luisenviertel-"L" als Erkennungsmerkmal für alle Adressen sowie mehrere Karten und Poster-Motive, die vor allem Handwerker aus dem Viertel bei der Arbeit zeigen. Auf diesen studentischen Arbeiten baut die neuerliche Kampagne der Stadt (ab 18. Oktober) auf. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) sprach davon, dass man "die schöne Bewegung nutzen" beziehungsweise mit den Funken aus der studentischen Arbeit den Motor Luisenviertel neu starten möge. Was am Rande auch den Vorteil hat, dass keine größeren Kosten entstehen außer Druckkosten von 7000 Euro, hieß es im Bezirksrat Mitte.

Nach Angaben der städtischen Wirtschaftsförderung hat die Eisenbahnstraße zuletzt eine gute Entwicklung genommen. Es stünden nur noch vier Lokale leer statt früher bis zu zehn. Noch nicht gelungen ist die beabsichtigte Gründung einer Interessengemeinschaft der Geschäftsleute , anlog zu Kaiserviertel. Hier sei man aber auf gutem Weg, hieß es. Die Stadtverwaltung machte noch einmal ihre Linie deutlich, dass sie die Eisenbahnstraße nicht selbst aufpäppeln könne und wolle. Der Schwung müsse aus dem Viertel selbst kommen.

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