Vor allem ein Akteur war nach dem Relegationsspiel zur Fußball-Saarlandliga am Mittwoch untröstlich: Dirk Jank, der Torwart der DJK Ballweiler-Wecklingen. Während die Spieler des FC Reimsbach auf dem Rasen des Burbacher Saarwiesen-Stadions die sofortige Rückkehr in die Fußball-Saarlandliga feierten, hätte sich der 23-jährige Schlussmann des Nordost-Verbandsligisten wohl am liebsten im Boden vergraben. Durch einen folgenschweren Patzer hatte Jank den Gegner vor 450 Zuschauern auf die Siegerstraße gebracht. Nach einem zwar strammen, aber genau auf ihn zukommenden 18-Meter-Schuss von Tayfun Külekci ließ er das Leder in der 51. Minute durch die Hosenträger zur Reimsbacher Führung ins Netz rutschen. Ein Riesen-Fauxpas, von dem sich die junge Mannschaft des Spielertrainer-Duos Sascha und Marco Meyer nicht mehr erholen sollte. Nach weiteren Treffern des gerade eingewechselten Julian Kelkel (63.) und Serkan Geldi (73./Foulelfmeter) behielt der FCR am Ende klar mit 3:0 die Oberhand.

"Das ist einfach nur bitter. In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Und dann das . . .", war auch Ballweilers Kapitän Kevin Gintz nach dem Abpfiff untröstlich, während direkt hinter ihm die Reimsbacher den Aufstieg bejubelten. "Das ist wirklich unbeschreiblich", freute sich FCR-Trainer Uli Braun und meinte: "Nach dem Abstieg war es vor der Saison nicht zu erwarten, dass wir direkt ein Team formen, das die Ambition hat, um den Aufstieg mitzuspielen. Das war heute für uns ein Bonus-Spiel."

Bis zur entscheidenden Aktion begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Reimsbach bestimmte die Anfangsphase, die DJK besaß in Hälfte eins aber sogar die gefährlicheren Szenen. Marco Meyer tauchte frei vor FCR-Torwart Sven Bossmann auf. Er legte das Leder am Schlussmann vorbei, bevor die Szene im dicht bevölkerten Strafraum bereinigt wurde (40.). In Meyers Augen regelwidrig: "Der Torwart hat mich berührt. Aus meiner Sicht muss es da Elfmeter geben. Vielleicht ist es für die Entwicklung der Mannschaft sogar gut, dass sie noch nicht in die Saarlandliga aufsteigt."

Auch den weiteren Gegentoren gingen grobe Schnitzer voraus - jeweils waren es eklatante Ballverluste. Diese Geschenke nahm die letztlich abgezocktere Elf aus Reimsbach dankend an. Dabei war Külekci auch der Wegbereiter des zweiten Treffers. Nach seinem Spurt über die linke Seite musste Kelkel am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten. Reimsbach kehrt somit nach einem Jahr quasi nach Hause zurück. Vor dem Abstieg in der vergangenen Saison war der Verein 18 Jahre lang ununterbrochen Saarlandligist.