Rätselhafte PCB-Belastung in der Rossel

Saarbrücken · Die Rossel ist das Sorgenkind der Gewässerschützer im Umweltministerium. Während sonst in saarländischen Flüssen die Belastung mit der Giftstoffgruppe der Polychlorierten Biphenyle (PCB) zurückgeht, werden in der Rossel seit 2012 die Grenzwerte überschritten, berichtet der für die Gewässerüberwachung zuständige Referatsleiter Hilmar Naumann.

"Die Herkunft der PCB-Belastung in der Rossel ist uns unbekannt", sagt Naumann. Der Fluss hat eine besondere Problematik. Im Gemeindegebiet von Großrosseln ist er Grenzfluss zwischen Frankreich und Deutschland und liegt nahe der Gensbacher Straße in Emmersweiler flussaufwärts ganz auf französischem Gebiet. "Wir haben Daten mit den Franzosen ausgetauscht, die auch Messungen vorgenommen haben. Die haben den Anstieg auch gemessen und können ihn sich nicht erklären", sagt Naumann. Die Messstelle des Saarlandes ist am Einlauf der Rossel zur Saar, die Messstelle der Franzosen ein gutes Stück in Frankreich, so der Experte. Die Hauptbelastung müsse irgendwo dazwischen verursacht werden. Dem wolle man auf den Grund gehen. Die Saarländer würden gern nahe dem Grenzübertritt messen. Dort ist die Rossel aber nicht gut zugänglich.

Das Problem: Zur Messung wird eine Zentrifuge benötigt, die auf einem Anhänger verladen ist, der an den Fluss gefahren werden muss. Eine Brücke in der Forbacher Straße zwischen Emmersweiler und Petite Rosselle wäre die Lösung. Die Brücke liegt aber komplett in Frankreich. Umweltminister Reinhold Jost will mit dem Präfekten besprechen, ob dort gemessen werden darf.

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