Radweg wird Rußhütte und Netzbachweiher verbinden

Saarbrücken · Aus nicht mehr genutzten Forstwegen im Fischbachtal wird nun ein Freizeitradweg. Die Kosten teilen sich die Europäische Union, die Landeshauptstadt, die Gemeinde Quierschied und der Regionalverband Saarbrücken.

Von Saarbrücken nach Quierschied mit dem Rad - das ist bisher nur auf der stark befahrenen Landstraße 127 möglich. Wie Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) mitteilte, beginnen nun die Bauarbeiten für einen Freizeit-Radweg ab Rußhütte bis zum Netzbachweiher. Von dort führt ein bestehender Radweg neben der Straße weiter bis zum Ortseingang Quierschied. Dem Baubeginn, so Gillo, seien eine vierjährige Planung und eine zweijährige naturschutzrechtliche Untersuchung vorausgegangen, da die Bedingungen für eine Radwege-Trasse durch das Fischbachtal schwierig seien. Ein straßenbegleitender Radweg sei auf weiten Strecken nicht umsetzbar, da die Landstraße 127 nicht die erforderliche Breite habe, um auch nur einseitig einen Radweg auszuweisen. Die Breite der Landstraße werde wiederum von den Bedingungen im Fischbachtal begrenzt: Auf der einen Seite der L 127 steigt unmittelbar der Hang an, auf der anderen Seite fällt das Gelände recht steil zur Fischbachaue ab. Eine Verbreiterung der Landstraße sei über weite Strecken kaum möglich, zumindest nicht ohne erhebliche Gelände- und Erdarbeiten und deren Finanzierung.

"In Abstimmung mit allen Beteiligten haben wir uns daher für den Ausbau von älteren, zum Teil kaum noch genutzten Forstwirtschaftswegen im Wald der Fischbachaue entschieden. Sie werden mit einer wassergebundenen Schotterdeckschicht versehen und eignen sich dann für Radfahrer", sagte Gillo.

An einer Stelle der Streckenführung sei die Querung des Fischbachs erforderlich. Hier baue die Stadt Saarbrücken einen Damm zum Hochwasserschutz, auf dessen Grat der Radweg geführt werde. Doch auch zur Genehmigung dieses Ausbaus sei eine eingehende Verträglichkeitsprüfung erforderlich gewesen. Die Fischbachaue habe eine wertvolle Tier- und Pflanzenvielfalt und sei deshalb rechtlich besonders geschützt. Die 300 000 Euro für die Planungs- und Genehmigungsverfahren und den Bau der Radwege-Trasse werden laut Gillo zu 50 Prozent durch das Projekt "Grenzüberschreitendes Radwegenetz Velo visavis" von der EU getragen. Die verbleibenden 150 000 Euro teilen sich die Gemeinde Quierschied, die Landeshauptstadt Saarbrücken und der Regionalverband.

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