Radler sollen über andere Brücken fahren

Radfahren Radspur auf der Brücke ist sinnvoll Zur Berichterstattung über die geplanten Radstreifen auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke Dass in Saarbrücken mehr Leute mit dem Rad unterwegs sein sollten, bestreitet wohl kaum noch jemand. Um dies zu erreichen, müssen aber sicher, zügig und komfortabel befahrbare Wege vorhanden sein.

Die Wegenetze dürfen keine Lücken aufweisen. Solch eine Lücke, noch dazu eine äußerst gravierende, stellt die Wilhelm-Heinrich-Brücke dar. Dabei stellt sich nicht nur das Problem des knappen Straßenraums, sondern dass es ganz verschiedene Radfahrer gibt: schnelle, langsame, sichere, unsichere. Wer den Radverkehrsanteil in der Landeshauptstadt von momentan vier auf zehn Prozent, das ist der Bundesdurchschnitt, steigern will, muss dies berücksichtigen. Deshalb sollen auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke auf der Fahrbahn Radfahrstreifen markiert werden. Und deshalb sollen gleichzeitig die Gehwege, wo dann nur mit Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf, für die Radfahrer freigegeben werden. Die Wegnahme einer Fahrspur pro Richtung wird die Leistungsfähigkeit der Brücke kaum mindern. Dies wurde in aufwendigen Verkehrssimulationen errechnet. Die geplanten Maßnahmen können im Zuge einer Deckensanierung relativ kostengünstig umgesetzt werden. Von den neuen Radstreifen werden alle Radler profitieren, sie sind deshalb zu befürworten.

Thomas Fläschner, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahradclubs Saarland (ADFC)

Radler sollen über andere Brücken fahren

Zum Artikel "Atemlose Autofahrer" - SZ vom 24. Mai

Frau Desgranges tröstet die Saarbrücker mit verstopften sechsspurigen Straßen in Weltstädten. Dafür kann unsere Kaufmannschaft sich aber nichts kaufen. Die Verringerung der Spuren durch Einfügung einer Fahrradspur ist darüber hinaus mal wieder eine gelungene Fehlplanung: Eine Traverse wie die Wilhelm-Heinrich-Brücke mit Zufahrt und Abfahrt zur Autobahn und als führende Querverbindung durch die Stadt behindert man nicht durch Fahrradwege. Zu beiden Seiten der Brücke gibt es jeweils eine Brücke, über die man den Fahrradverkehr leiten kann.

Harald Schneider, Scheidt

Verkehrsführung hat sich bewährt

Zum selben Artikel

Ich kann den Argumenten von Ilka Desgranges, was die Wilhelm-Heinrich-Brücke betrifft, nicht folgen. Die heutige Verkehrsführung mit Auf-, Abfahr- und Geradeausspuren hat sich bewährt und ist sinnvoll. Die Autofahrer in Saarbrücken werden durch den Rückbau von Straßen ständig benachteiligt. Bei dem wenig attraktiven öffentlichen Personennahverkehr ist das Auto ein notwendiges Muss. Die Radfahrer in unserer Stadt werden vollkommen ungerecht bevorzugt behandelt. Sie fahren bei Rot über die Ampeln, benutzen Bürgersteige, fahren über die Berliner Promenade (Schild an der Luisenbrücke weist die Promenade als reine Fußgängerzone aus).

Frau Desgranges, haben Sie schon einmal einen Radfahrer auf dem Radweg in der Dudweilerstraße vor der Wilhelm-Heinrich-Brücke neben den Bushaltestellen gesehen? Die Radfahrer rasen lieber über den neuen Platz. Ist Ihnen außerdem schon aufgefallen, dass Saarbrücken eine Stadt im "Grünen" ist, mit vorhandenen Freiflächen und herrlichen Wäldern?

Alfred Regel, Saarbrücken

Erst nachdenken, dann kritisieren

Antwort auf den Leserbrief von Micha Schneider - SZ vom 23. Mai

Sehr geehrter Herr Schneider, bevor Sie die Fahrradfahrer kritisieren, sollten Sie sich über die Verkehrslage und -regeln informieren. In der saarländischen Hauptstadt steht unter vielen Einbahnstraßen das Schild "Fahrräder im Gegenverkehr"/"frei für Fahrräder". Wer den Führerschein hat, sollte Schilder lesen können. Daher sollten sich Autos in diesen Einbahnstraßen rechts halten und Fahrradfahrer und -fahrerinnen, die ordnungsgemäß entgegenkommen, genug Platz lassen.

Zudem würden Radler nicht auf dem Bürgersteig fahren, wenn genügend Fahrradwege vorhanden wären, wie es in anderen Städten Deutschlands oder Europas der Fall ist. Fazit: Denken Sie nach, bevor Sie falsch urteilen!

Hélène Fau, Saarbrücken

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