Radioaktive Stoffe rollen auf saarländischen Straßen

Saarbrücken · Auf einigen Abschnitten der Autobahn A 1 sind holländische Kastenwagen mit radioaktiven Stoffen unterwegs. Eine Meldepflicht dafür gebe es nicht, diese gelte nur bei Kernbrennstoffen, so das Umweltministerium.

Mehrere SZ-Leser-Reporter beobachten seit einiger Zeit Kastenwagen mit holländischen Kennzeichen und der Aufschrift "Radioaktiv", die auf saarländischen Bereichen der Autobahn A 1 unterwegs sind. Mit der Frage, was es mit diesen Fahrzeugen auf sich hat, wendeten sie sich an unsere Zeitung. Wir fragten beim Umweltministerium nach.

Pressesprecherin Sabine Schorr erklärt, dass für Transporte von so genannten "sonstigen radioaktiven Stoffen" oder schwach radioaktiven Stoffen aus Behörden, Schulen, Hochschulen, medizinischen und gewerblichen Betrieben von der Behörde des Bundeslandes, in dem der Transport startet oder das - wenn dieser aus dem Ausland kommt - als erstes berührt wird, eine Genehmigung erteilt werden muss. Eine Meldepflicht gebe es aber nicht. Diese bestehe nur für Transporte von Kernbrennstoffen mit angereichertem Uran, so die Sprecherin.

"Transporte mit Kernbrennstoffen erfolgen in der Regel über die Straße", so Schorr. Dabei werde die A 1 von der Landesgrenze zum Autobahn-Kreuz (AB) Saarbrücken , über die A 8 zum Autobahnkreuz Neunkirchen, die A 6 bis zur Goldenen Bremm, Autobahnübergang nach Frankreich, oder in umgekehrter Richtung gefahren. Die Landeshauptstadt dürfe dagegen nicht passiert werden.

Der Schutz der Bevölkerung werde dabei durch das Gefahrgutrecht sichergestellt, erklärt die Pressesprecherin des Ministeriums. In der "Gefahrgutverordnung Straße und Schiene" sind so international abgestimmte Regelungen für die Transportsicherheit wie zum Beispiel die Beschaffenheit der Fahrzeuge und Behälter sowie Prüfvorschriften enthalten. Bei radioaktiven Stoffen werde zudem der Strahlenschutz der Bevölkerung geregelt.

Sie wissen, was in Ihrem Ort passiert? Können Ärgerliches, Schönes, Kurioses berichten? Wenn auch Sie Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Telefon(06 81) 5 95 98 00 oder schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort