Zu locker sitzt vielen Autofahrern das Gaspedal. Gegen die Raserei setzt die Stadt Saarlouis auf fest installierte Radargeräte. Ein entsprechender mehrheitlicher Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses von Januar 2013 wartet derzeit noch auf seine Umsetzung. Den Antrag auf Installation dieser Geräte stellte die Ortspolizeibehörde. An sie werde seit Jahren aus der Bevölkerung immer wieder der Wunsch herangetragen, solche Blitzer aufzustellen. Probemessungen ergaben als Brennpunkte der Geschwindigkeitsüberschreitungen fünf einzelne Standorte an vier Straßen der Stadt. Gleich zwei Blitzer sollen an der St. Avolder Straße bei Neuforweiler installiert werden. Durchschnittlich rollen dort 3926 Autos pro Tag, und jedes vierte war zu schnell. 346 Fahrzeuge hatten mehr als 80 km/h auf dem Tacho, eines lag bei über 140 Kilometer pro Stunde. Als weiterer Standort ist die Saarbrücker Straße in Richtung Ensdorf vorgesehen.

Spitzenwerte gab es an der Holtzendorffer Straße in Richtung Innenstadt. Dort war bei täglich etwa 6150 Autos jedes vierte zu schnell. 602 lagen über 80 Kilometer pro Stunde, zwei bei mehr als 150. Ein ähnlich hohes Verkehrsaufkommen weist die Wallerfanger Straße in Richtung Wallerfangen auf. Im Mittel 6276 Fahrzeuge, von denen fast 30 Prozent das erlaubte Tempo überschritten.

Es wird erwartet, dass mit stationären Radaranlagen an diesen Straßen die Verkehrssicherheit deutlich zu verbessern sei. Denn dort seien viele Pendler und Einkäufer unterwegs, die um die Kontrollen wüssten und ihre Fahrweise anpassten.

Aktuell sei noch keiner der Blitzer aufgestellt, teilte die Pressestelle der Stadt Saarlouis auf Anfrage mit. Grund dafür sei das europäische Vergaberecht und die entsprechende Ausschreibung. Deshalb könne derzeit auch nichts zum Zeitrahmen gesagt werden.