„QuattroPole“-Städte informieren über Zuwanderer

Saarbrücken · Wer in Saarbrücken, Luxemburg oder Metz spazieren gehen und sich ansehen will, wo Zuwanderer ihre Spuren hinterlassen haben, der kann sich Infos dazu von der Internetseite der Städte-Allianz „QuattroPole“ herunterladen.

Ab sofort bietet das "Städtenetz QuattroPole" drei "MP3-Audioguides" seiner "MigraTouren" zum kostenlosen "Download" (englisch für: Herunterladen) auf der Internetseite www.quattropole.org an. Das teilt die Landeshauptstadt Saarbrücken mit.

Laut Stadtpressestelle können sich Interessierte ausgerüstet mit einem Handy oder MP3-Spieler und dem dazugehörigen Stadtplan auf Erkundungstouren an die wichtigsten Orte der Einwanderungsgeschichte in den Städten Luxemburg, Metz und Saarbrücken begeben. Für Hörgeschädigte biete das "Städtenetz" zudem die "Manuskripte der Audioguide-Touren als Text" zum Download an.

"Die "MigraTour-Audioguides zeigen in drei Rundgängen von jeweils rund 45 Minuten, wie Einwanderung und Grenznähe die QuattroPole-Städte in der Vergangenheit geprägt haben und heute noch prägen." Sie führten in jeder Stadt an sechs bis acht Stationen der Migrationsgeschichte vorbei.

O-Töne von Zeitzeugen, die in den Stadtteilen leben und entweder selbst eine Migrationsgeschichte haben oder die Migration vor Ort miterlebt haben, "runden die Tour ab".

Die Bedeutung von ehemaligen Gastarbeitern, Aussiedlern und Flüchtlingen, aber auch von EU-Bediensteten und internationalen Studierenden werde ebenfalls thematisiert. Dabei zeigten die Rundgänge "die bis heute sichtbaren Spuren" der Migration und machten vor Ort die typischen Einwanderungsphänomene der einzelnen Städte anschaulich. Fachtexte von Migrationsforschern und Historikern vertieften das Konzept der "MigraTouren" zusätzlich und könnten ebenfalls auf der Internetseite des "Städtenetzes QuattroPole" heruntergeladen werden.

Die Spurensuche in Saarbrücken stehe "unter dem Titel Stein, Stahl, Studium". Sie starte in Malstatt, wo Zuwanderer aus nah und fern einen wichtigen Beitrag zur industriellen Blüte des Landes geleistet hätten. In Alt-Saarbrücken zeige die "Audioguide-Tour, weshalb Saarbrücken als attraktive Universitätsstadt für Studierende aus aller Welt gilt". Rund um den Ludwigsplatz werde schließlich sichtbar, "welchen Einfluss ausländische Architekten und Steinmetze an Saarbrücker Kunstdenkmälern hinterlassen" hätten.

"Anhand von symbolischen Orten wollen wir Geschichten und Geschichte erzählen", betont Veronika Kabis, Leiterin des Zuwanderungs- und Integrationsbüros der Landeshauptstadt Saarbrücken (ZIB), die die "MigraTouren" mit den Kollegen aus Luxemburg, Metz und Trier entwickelt hat.

"Dazu nehmen unsere ,MigraTouren' die Teilnehmer mit in Stadtteile, die fernab der touristischen Routen liegen. Wir wollen an den Erinnerungsorten Interesse an Hintergründen wecken und neue Blickwinkel eröffnen, auch auf sogenannte Problemviertel", so Kabis.

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