Ihr Konzert beim Wingertsweiherfest im vergangenen Jahr fiel buchstäblich ins Wasser. Doch mit Hilfe der Stadtverwaltung um Bürgermeister Holger Schäfer und Jugendpflegerin Ursula Jakoby konnte man zügig eine neue Bühne für den Auftritt von Molten Crown finden. "Rock im Schloss" nannte sich das Projekt von da an, bei dem es außerdem gelang, die klassische Hardrockband Blizzard mit ins Boot zu holen und ein Konzert auf die Beine zu stellen, welches es bisher regional so noch nicht gab.

Gerade die Jugend stand im Fokus des Events, so Ursula Jakoby: "Wir haben die Aufgabe, Veranstaltungen für Jugendliche zu planen, und da passt die hervorragend funktionierende Zusammenarbeit mit den beiden Bands natürlich sehr gut rein." Doch auch die älteren Rockfans strömten in Scharen ins Schlosstheater, um mit den zwei in Ottweiler beheimateten Gruppen bis in die Nacht hinein zu feiern.

Zunächst sorgte Blizzard mit brettharten Gitarrenriffs für Stimmung bei den knapp 400 angereisten Fans. 1984 gegründet, trennte sich die Band fünf Jahre später, um 2008 wieder zusammenzufinden und noch einmal durchzustarten. Beim Future Rock Band Contest 2012 erreichten sie den ersten Platz, um anschließend auf verschiedenen Konzerten, unter anderem als Support Act von Doro beim Saarspektal, für Furore zu sorgen.

Im vergangenen Jahr nahmen Bernd Dost, Michael Eckel, Uwe Forster und Norbert Wittmann gemeinsam mit dem Londoner Musikproduzenten Jean-Paul Harper ihr erstes eigenes Album "Saggitarius" auf. Und mit nach wie vor ausschließlich eigenen Titeln zeigten sie auch im Schlosstheater eine ganze Bandbreite verschiedener Rocksongs. Womit sie während ihrer Bühnenshow das gesamte Publikum ansteckten, welches nicht nur eine, sondern gleich zwei lautstark geforderte Zugaben bekam. Weiter ging's dann mit Molten Crown. Zunächst mit dem Covern bekannter Songs gestartet, arbeitet die nun sechsköpfige Gruppe seit 2012 an einem eigenen Fantasy-Rock-Konzept. Dazu entstanden zwei Musikvideos. Auch ein eigenes Album wurde bereits aufgenommen: "The Molten Crown". Zur Musik, die sich stärker in Richtung melodischer Rockmusik orientiert, erzählen Jenny Krämer, Markus Gillmann, Patrick Stein, Jörg Stoll, Reiner Braun und Jörg Ipfling auch eine Geschichte.

Dabei geht es um Rose, eine schüchterne, junge Frau, welche durch einen Biss zum Vampir wird und über die Veränderung ihrer Persönlichkeit, über ihr mit Grausamkeiten gespicktes Leben als Bestie erzählt und doch die Hoffnung auf Liebe nie aufgibt.

Präsentiert als eine Art Rockmusical mit passender, dezenter Kostümierung, stellte die Band die Momente heraus, an denen sich das Leben von Rose einschneidend veränderte. Eine Darbietung, die bis zum Ende mitriss.

Und damit nicht genug: "Wir wollen in Ottweiler eine Art Event platzieren, bei dem man nicht nur tolle Musik hören, sondern auch eigene Ideen umsetzen und weiterentwickeln kann. Am liebsten einmal im Jahr", erörterte Markus Gillmann die weiteren Pläne der Band. Und Sängerin Jenny Krämer fügte hinzu: "Wir hoffen, dass es am heutigen Abend jedem gefallen hat und zukünftig wieder so viele Leute da sind".