Preis für „exzellente“ Kooperation
Spiesen-Elversberg · Mit seinem Kooperationsnetzwerk „Yes we can“ hat das Werkstattzentrum für behinderte Menschen in Spiesen bundesweit auf sich aufmerksam gemacht. Nun bekam das WZB den „Exzellent“-Preis Kooperation.
Für seine Anstrengungen, Menschen mit geistiger Behinderung ins örtliche Vereinsleben zu integrieren, ist das Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe (WZB) in Spiesen auf Bundesebene mit dem "Exzellent"-Preis Kooperation ausgezeichnet worden. Diesen Preis vergab die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen auf der Werkstättenmesse in Nürnberg.
Die Bremer Sozialsenatorin Anja Stahmann überreichte die Auszeichnung den beiden WZB-Geschäftsführern Elmar Schneider und Thomas Latz sowie Silvia Lenz, der Leiterin des arbeitspädagogischen Zentrums, unter deren Federführung das Kooperationsnetzwerk aufgebaut wurde, heißt es in einer Pressemitteilung des WZB. Mit seinem Kooperationsnetzwerk "Yes we can" habe sich das WZB auf Bundesebene unter insgesamt zwölf Bewerbern durchgesetzt. "Uns ist es wichtig, Talente geistig behinderter Menschen nicht nur im WZB zu fördern, sondern zu schauen, wo es externe Partner gibt, die den Werkstattbeschäftigten in seiner Entwicklung stärken können", unterstreicht der zuständige WZB-Ressortleiter Bernd Andre.
Die einzelnen Projekte im Überblick: Um Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung aktiv zu gestalten und unterschiedliche Erfahrungswelten kennen zu lernen, treffen sich seit rund vier Jahren Werkstattbeschäftigte mit Schülern der "Arbeitsgruppe Inklusion" an der Gemeinschaftsschule Türkismühle.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten pflegt man enge Kontakte zu den "Alten Herren" des TV Dirmingen. Man trainiert nicht nur zusammen, sondern feiert auch gemeinsam.
Einen großen Traum verwirklichten sich 2012 drei Werkstattbeschäftigte, die gemeinsam mit ihrem Betreuer den Berlin-Marathon mitliefen. Der Lauftreff Ottweiler unterstützte das Vorhaben mit wöchentlichen Trainingseinheiten.
In Zusammenarbeit mit dem Polizeisportverband des Saarlandes wird seit 2008 Tanzen für Menschen mit geistiger Behinderung angeboten. Etliche Werkstattbeschäftigte haben mittlerweile Tanzsportabzeichen abgelegt.
Akteure des Karnevalsvereins "Eulenspiegel", des Karnevalsvereins Alleh-Hopp Spiesen sowie des Fanfarenzuges der NKV Elversberger Narrenzunft gestalten seit 35 Jahren in Kooperation mit dem WZB an Fastnachtsdienstag ein abwechslungsreiches Programm für die Werkstattbeschäftigten.
Kooperationen mit dem SV Borussia Spiesen, dem FC Niederlinxweiler oder dem SV Gehweiler ermöglichen Mannschaften des WZB seit Jahren die Teilnahme an Sportwerbewochen und Turnieren wie "Unser Dorf spielt Fußball".
Unter dem Motto "Lebenshilfe Neunkirchen - Vergeude keine Talente" werden seit 2012 Schüler und Werkstattbeschäftigte in gemeinsamen Trainingseinheiten auf das Sportabzeichen vorbereitet.
"Wir sitzen alle in einem Boot" könnte man die Zusammenarbeit mit den Kanu-Wanderern in Saarbrücken überschreiben, mit denen die Drachenbootfahrer aus dem WZB einmal pro Woche gemeinsam trainieren.
Dass schon Deutsche Meisterschaften im Tischtennis von Werkstattbeschäftigten gewonnen werden konnten, liegt nach Meinung der WZB-Verantwortlichen auch an den Kooperationen mit dem TCC Dörsdorf, dem TCC Oberlinxweiler und dem SV Remmesweiler.
Um Vorurteile gegenüber geistig behinderten Menschen abzubauen, ermöglicht ein Projekt mit der evangelischen Kirchengemeinde Spiesen Konfirmanden, einen Tag in den Arbeitsgruppen der Werkstatt mitzuarbeiten, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Workshops in den Bereichen Musik und Theater rundeten das Angebot ab.
