Polizei-Spitze soll weiblicher werden

Saarbrücken · Die saarländische Polizei wird in Zukunft mehr Spitzenpositionen mit Frauen besetzen. Das kündigte die Landesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Barbara Spaniol an. Bislang haben 79 Männer leitende Funktionen in Polizeivollzug und Polizeiverwaltung inne, aber nur fünf Frauen. Es würden Ansätze geschaffen, "Frauen in den nächsten Jahren Schritt um Schritt auch in Leitungs- und Führungsfunktionen zu führen", schreibt die Landesregierung. "Der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen soll deutlich verbessert werden." Die ranghöchste Beamtin im Polizeivollzug ist derzeit die Leiterin der Führungs- und Lagezentrale, Kriminaloberrätin Natalie Grandjean. Die 20 Polizeiinspektionen werden hingegen allesamt von Männern geführt. Der Frauenanteil unter den 3000 Polizeibeamten hat sich seit 2004 auf heute 16 Prozent verdoppelt. 2014 hatten sich 665 Männer und 288 Frauen um eine Stelle als Kommissar-Anwärter beworben. Die saarländische Polizei hatte den Vollzugsdienst erst 1986 für Frauen geöffnet. Die dadurch entstandene Unterrepräsentanz von Frauen in der Polizei sei bis zum heutigen Tag noch nicht ausgeglichen, schreibt die Landesregierung. Daher sei das Innenministerium bestrebt, mit dem Frauenförderplan für die saarländische Polizei den Zugang für Frauen zu allen Bereichen sowie die beruflichen Entwicklungschancen von Frauen auf allen Ebenen deutlich zu verbessern.

 1986 wurden zum ersten Mal auch Schutzpolizistinnen in den Dienst aufgenommen. Foto: Wunderlich

1986 wurden zum ersten Mal auch Schutzpolizistinnen in den Dienst aufgenommen. Foto: Wunderlich

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Die saarländische Polizei wird in Zukunft mehr Spitzenpositionen mit Frauen besetzen. Das kündigte die Landesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Barbara Spaniol an. Bislang haben 79 Männer leitende Funktionen in Polizeivollzug und Polizeiverwaltung inne, aber nur fünf Frauen. Es würden Ansätze geschaffen, "Frauen in den nächsten Jahren Schritt um Schritt auch in Leitungs- und Führungsfunktionen zu führen", schreibt die Landesregierung. "Der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen soll deutlich verbessert werden."

Die ranghöchste Beamtin im Polizeivollzug ist derzeit die Leiterin der Führungs- und Lagezentrale, Kriminaloberrätin Natalie Grandjean. Die 20 Polizeiinspektionen werden hingegen allesamt von Männern geführt.

Der Frauenanteil unter den 3000 Polizeibeamten hat sich seit 2004 auf heute 16 Prozent verdoppelt. 2014 hatten sich 665 Männer und 288 Frauen um eine Stelle als Kommissar-Anwärter beworben.

Die saarländische Polizei hatte den Vollzugsdienst erst 1986 für Frauen geöffnet. Die dadurch entstandene Unterrepräsentanz von Frauen in der Polizei sei bis zum heutigen Tag noch nicht ausgeglichen, schreibt die Landesregierung. Daher sei das Innenministerium bestrebt, mit dem Frauenförderplan für die saarländische Polizei den Zugang für Frauen zu allen Bereichen sowie die beruflichen Entwicklungschancen von Frauen auf allen Ebenen deutlich zu verbessern.

Meinung:

Eigentlich selbstverständlich

Von SZ-RedakteurDaniel Kirch

Die Ankündigung der Landesregierung ist eine Selbstverständlichkeit. Dass es bislang kaum weibliche Führungskräfte bei der Polizei gibt, liegt am geringen Frauenanteil in der Vergangenheit. Ein steigender Frauenanteil bei den Neueinstellungen wird und muss sich zeitverzögert auch in der Führungsetage niederschlagen. Wer im Jahr 2014 noch Zweifel hegt, ob Frauen in männerdominierten Berufen für Führungspositionen geeignet sind, sollte einen Blick zur Bundeswehr wagen. Dort gibt es inzwischen 4000 weibliche Offiziere, von denen viele als Zugführer und Kompaniechefs ihren Mann stehen. Man kann nicht sagen, dass dies der Truppe geschadet hätte.

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