Polizei nimmt Rocker fest und fahndet nach „Osmanen“-Größe

Saarbrücken · Bei der Aufklärung von Gewalttaten im Rockermilieu kommt die Polizei offenbar voran. Ein 24-jähriges „Bahoz“-Mitglied nahm sie gestern fest. Nach einem 39-Jährigen aus dem Kreis der „Osmanen Germania“ wird gefahndet.

Im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung zwischen der türkischen Rockergruppierung "Osmanen Germania" und der dem kurdischen Lager zugeordneten "Bahoz" hat die Polizei gestern einen 24-Jährigen aus Frankfurt vorläufig festgenommen. Das mutmaßliche Mitglied der "Bahoz" soll eine Straftat gegen die "Osmanen " im Saarland geplant haben, wie die Polizei mitteilte. Die 15-köpfige Ermittlungsgruppe (EG) "Dudo" war dem 24-Jährigen auf die Spur gekommen. Er soll vorgestern aus Hessen ins Saarland gereist sein und wurde gestern von Spezialkräften vor der Wohnung seiner Eltern in Burbach festgenommen. Er ist für die Polizei kein Unbekannter: Nach einer Körperverletzung im Anschluss an eine Razzia in einem Shisha-Cafe in der Saarbrücker Stengelstraße am 2. August wurden seine Personalien festgestellt.

Die EG "Dudo" fahndet mit Haftbefehl zudem nach einem 39-Jährigen, wie die Polizei auf Anfrage bestätigte. Der in Dudweiler gemeldete Y. ist angeblich Vizepräsident der als gewaltbereit eingeschätzten "Osmanen ". Seit einer Großrazzia am Donnerstag vergangener Woche ist er von der Bildfläche verschwunden. In einer Garage in Dudweiler, zu der Y. Zugang hatte, entdeckten die Ermittler bei der Durchsuchungsaktion insgesamt 4,1 Kilo Marihuana und Amphetamine.

Der Haftbefehl gegen den Mann erging wegen des Verdachts des Drogenhandels. Dringenden Gesprächsbedarf mit dem Deutsch-Türken haben die Ermittler nach SZ-Informationen aber auch, um eine Handgranaten-Explosion vor der Shi sha-Bar in der Stengelstraße in der Nacht zum 3. August aufzuklären. Das Lokal galt als Treffpunkt der "Bahoz". Bei der Explosion entstand schwerer Sachschaden, verletzt wurde niemand. Zeugen berichteten, die Täter seien in einem Mercedes geflüchtet. Der mit Haftbefehl gesuchte Y. soll zum Kreis der Tatverdächtigen zählen.

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