Polizei meldet Anstieg der Straftaten und der Aufklärungsquote

Saarbrücken · 2015 wurden im Saarland 77 993 Straftaten gemeldet, drei Prozent mehr als 2014. Der Anstieg wird mit ausländerrechtlichen Verstößen von Flüchtlingen erklärt. Die Aufklärungsquote stieg um 3,9 Prozentpunkte auf 57,2 Prozent.

 Symbolfoto.

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Erste Zahlen aus der Kriminalstatistik für das Jahr 2015 im Saarland belegen, dass im Bereich der Eigentumsdelikte erstmals seit vier Jahren wieder weniger Fallzahlen registriert wurden. So gingen die Wohnungseinbrüche leicht um 48 Fälle oder 1,9 Prozent auf jetzt 2437 Delikte zurück. Davon wurden 13,2 Prozent (2014: 14 Prozent) aufgeklärt. Dies ergibt sich aus Erhebungen des Landespolizeipräsidiums, die unserer Zeitung vorliegen. In fast jedem zweiten Fall (46 Prozent) blieb es demnach beim versuchten Einbruch. Nach Polizeiangaben arbeitete die vor drei Jahren eingerichtete Sonderermittlungsgruppe Wohnungseinbruch mit großem Erfolg. Von 983 übernommenen Fällen konnten für 815 Tatverdächtige ermittelt werden.

Die Gesamtzahl der 2015 registrierten Straftaten ist, so SZ-Informationen, um 2287 Fälle (drei Prozent) auf 77 993 Delikte angestiegen. Ursache dafür ist allerdings der große Zustrom von Kriegsflüchtlingen und die damit verbundene Entwicklung bei so genannten ausländerrechtlichen Verstößen, wie etwa illegaler Aufenthalt im Land oder unerlaubter Einreise. 2014 wurden 3715 Fälle dieser Art notiert, 2015 waren es 8159. Weitgehend durch diese Entwicklung stieg auch die Aufklärungsquote von 53,3 Prozent auf jetzt 57,2 Prozent. Von 77 993 Straftaten konnten, so die Statistik, 44 637 Fälle geklärt werden. Insgesamt ermittelte die Polizei 33 663 Tatverdächtige. Im Vorjahr waren es 29 510. Die Zahl der ausländischen Tatverdächtigten stieg auf 14 081 Personen (2014: 9397). Dies ist wiederum hauptsächlich mit dem Flüchtlingszustrom zu erklären, da die meisten der Asylbewerber zunächst illegal einreisten.

Weitere Fallsteigerungen werden bei der Gewaltkriminalität um 199 Fälle auf 2647 Delikte (plus 8,1 Prozent) und bei Vermögens- und Fälschungsdelikten um 689 oder fünf Prozent auf 14 418 Fälle gemeldet.

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