Piraten: Der Lärmaktionsplan der Stadt wird nicht viel helfen

Saarbrücken · Die Piratenfraktion im Stadtrat bezweifelt, dass es der Stadtverwaltung gelingen wird, mit ihrem Lärmaktionsplan den Verkehrslärm in Saarbrücken wesentlich zu mindern. José Ignacio Rodriguez Maicas, Stadtverordneter der Piraten, sagt: "Es ist ein guter Ansatz, der aber bald verpuffen wird.

Das Lärmproblem wird nicht durch Temporeduzierung gelöst werden, da die eigentlichen Ursachen des Lärms nicht bekämpft werden."

Für die Piraten sind die rund 90 000 Einpendler, "die sich täglich durch die Straßen der Stadt quälen", das Hauptproblem. Maicas: "Die höchste Lärmbelastung findet morgens und nach Feierabend statt. Da fahren die Autos ohnehin sehr langsam. Ein Tempolimit ist an dieser Stelle wirkungslos." Außerhalb der Spitzenzeiten würden die Autofahrer dann auf andere Strecken ausweichen, wo es kein Tempolimit gilt. Um den Lärm effektiv zu vermindern, müssten so viele Autos wie möglich aus der Stadt herausgehalten werden. Dafür sei sowohl ein Umdenken in der Pkw-Nutzung, als auch ein Ausbau der Alternativen notwendig. Maicas: "Über die Vorschläge der Verwaltung müssen wir reden, aber ich sehe keine Notwendigkeit jetzt etwas zu überstürzen."

Die Piraten schlagen statt Tempolimit einen massiven Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) samt Park&Ride-Möglichkeiten außerhalb der Stadt vor - "zum Beispiel in Altenkessel, Riegelsberg und Scheidt". Gleichzeitig solle der Kernbereich der Stadt für den Autoverkehr entweder gesperrt oder der Verkehr stark eingeschränkt werden - durch Fahrbahnverengung oder Beschränkung auf Anliegerverkehr. Maicas: "Wir werden uns bei der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes für diese Maßnahmen einsetzen. Ich bin überzeugt, dass es dadurch gelingt, den Lärm zu reduzieren."

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