Pflegestützpunkt lotst Familien zu den passenden Helfern

Saarbrücken. In Sekunden kann alles anders sein. Nach einem Schlaganfall oder einem schweren Arbeitsunfall, um nur zwei Beispiele zu nennen. Bei Pflegebedürftigkeit droht der Alltag zum zermürbenden Kampf zu werden. Vor allem dann, wenn die Betroffenen zuhause bleiben und nicht ins Heim sollen. Dann nämlich sind die Angehörigen gefordert

Saarbrücken. In Sekunden kann alles anders sein. Nach einem Schlaganfall oder einem schweren Arbeitsunfall, um nur zwei Beispiele zu nennen. Bei Pflegebedürftigkeit droht der Alltag zum zermürbenden Kampf zu werden. Vor allem dann, wenn die Betroffenen zuhause bleiben und nicht ins Heim sollen. Dann nämlich sind die Angehörigen gefordert. Und das geht für alle Beteiligten bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Wer hilft im Haushalt? Wie finden wir eine Reha-Einrichtung für unseren kranken Angehörigen? Wo gibt es den passenden Pflegedienst? Auf der Suche nach Antworten bleiben viele Familien im Zuständigkeitsdschungel hängen. Damit es behinderte, alte und pflegebedürftige Menschen und ihre Verwandten leichter haben, gibt es in Saarbrücken seit Juli 2009 den Pflegestützpunkt: Dieses kostenlose Beratungsangebot ist ein Ergebnis der gesetzlichen Pflegereform. Beim Tag der offenen Tür stellte sich die Einrichtung vor. Fünf Mitarbeiter sorgen im Büro des Pflegestützpunktes oder bei Hausbesuchen dafür, dass Betroffene alle nötigen Informationen aus einer Hand bekommen. "Die meisten wollen wissen, wie sie mit demenzkranken Angehörigen umgehen sollen oder wie sie die Versorgung nach einem längeren Aufenthalt im Krankenhaus organisieren können", sagt Diplompädagogin Cornelia Gassen. Der Pflegestützpunkt berät in allen pflegerischen Fragen. Das heißt: Die Mitarbeiter kennen alle Hilfsangebote und sorgen dafür, dass jeder das für ihn richtige Angebot nutzen kann. Damit senken die Mitarbeiter den Aufwand der Familien, zum Beispiel bei Anträgen. Die Einrichtung versteht sich als Lotse und vermittelt etwa an Ärzte, Altenhilfe, Sozialamt, Hospiz, Pflegeheime oder Selbsthilfegruppen. Armin Lang, der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK, betonte, wie wichtig die Pflege zuhause ist. Es gelte, diese Form der Pflege zu unterstützen. Denn Zahl der Mitarbeiter in der Pflege sinke. Und Angehörige von Pflegebedürftigen seien oft im Beruf gefordert und so selten zuhause, dass sie die Pflege nicht mehr selbst übernehmen können. Umso wichtiger werde die Arbeit der Pflegestützpunkte in Saarbrücken, Völklingen und Sulzbach für die Angehörigen. "Die meisten wollen zuhause versorgt werden, deshalb werden wir von den Angehörigen mehr und mehr in Anspruch genommen", sagt Sozialpädagogin Gassen. Die Pflegestützpunkte werden von den Kranken- und Pflegekassen, dem Regionalverband und dem saarländischem Sozialministerium finanziert.

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