„Pflegeberufe attraktiver machen“

Saarbrücken · Die Linken-Landtagsfraktion fordert die Landesregierung auf, die Hilferufe der Pflegekräfte in den saarländischen Kliniken ernst zu nehmen. "Wir brauchen eine Bundesratsinitiative, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen", fordert die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Astrid Schramm . Die SZ hatte gestern über den massiven Druck berichtet, dem saarländisches Krankenhauspersonal ausgesetzt ist.

"Die Linke fordert erneut eine bessere Krankenhausfinanzierung und die Einführung einer gesetzlichen Personalbemessung, um die chronische personelle Unterbesetzung an den Kliniken endlich zu stoppen", sagt Schramm. Das verheerende System der Fallpauschalen und des Verdrängungswettbewerbs unter den Krankenhäusern gehöre dagegen abgeschafft.

Klaus Kessler , stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen-Landtagsfraktion, sieht die Kürzungen im Bereich des Investitionskostenzuschusses für die Krankenhäuser als Auslöser ihrer chronischen Unterfinanzierung. Ab dem Haushaltsjahr 2014 sei der Zuschuss von der Landesregierung um rund 3,5 Millionen Euro auf 14 Millionen Euro gekürzt worden. "Dies hat die Kliniken dazu gezwungen, Gelder für Personal- und Betriebskosten in großem Umfang umzuschichten und für Investitionsmaßnahmen zu verwenden", so Kessler. Das geplante Krankenhausstrukturgesetz werde die Finanznot nicht lindern, da die Ausgaben der Krankenhäuser beispielsweise durch Tarifkostensteigerungen ständig steigen. "Die 6,6 Millionen Euro aus einem Pflegeförderprogramm, die über drei Jahre verteilt ins Saarland fließen sollen, werden lediglich die Schaffung einer einzigen weiteren Pflegestelle pro Klinik ermöglichen." Das sei ein Tropfen auf den heißen Stein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort