„Pflanzen wachsen wie verrückt“

Saarbrücken · Erst war's lange trocken, dann wochenlang patschnass. Und schon wenige Sonnentage genügten, um Büsche und Gräser kräftig sprießen zu lassen. Deshalb liegen die städtischen Grünflächenprofis ein bis zwei Wochen hinter dem Zeitplan.

 So hoch stand gestern das Gras nahe der Saarbahnhaltestelle Römerkastell. Foto: Becker&Bredel

So hoch stand gestern das Gras nahe der Saarbahnhaltestelle Römerkastell. Foto: Becker&Bredel

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Sie haben alle Hände voll zu tun, all die Pflanzen zu stutzen, die nach wochenlangem Regen und ein paar warmen Tagen nur so sprießen: die Mitarbeiter des Saarbrücker Grün-Amtes und die Firmen, welche die Stadt mit dem Mähen beauftragt hat.

"Einen vergleichbaren Mai habe ich, seit ich im Amt bin, wohl noch nicht erlebt", sagt Volkmar Schultz, Abteilungsleiter beim Grünamt. Und Schultz ist schon 26 Jahre im Grünamt. Während vielen Saarbrückern der verregnete Wonnemonat aufs Gemüt schlug, gehe es den Pflanzen prächtig. Schultz: "Sie wachsen wie verrückt, das Grün explodiert förmlich." Zuerst reichlich Regen und dann Sonnenschein - so mögen es Gräser, Blumen, Sträucher und Bäume. Schultz seufzt: "Derzeit kommen wir tatsächlich kaum nach." Das Amt müsse Prioritäten setzen, das Grün erst dort bändigen, wo es für Gefahr sorgt. Wenn zum Beispiel wichtige Schilder zugewachsen sind oder Stolpergefahr droht. Schultz: "In ein bis zwei Wochen sind wir aber im Plan, dann läuft alles wieder normal." Verzögerungen begründet er so: "Man muss sehen, dass wir wegen des regnerischen Wetters über Wochen kaum mähen konnten." Probleme habe etwa der Abtransport des nassen Grünschnitts bereitet. Die Grünschnittarbeiten erledigt das Amt zum Teil selbst, andere Arbeiten schreibt es aus und vergibt sie an fachkundige Firmen. Dass derzeit einige Rasensportplätze gesperrt sind, habe aber nichts mit dem Wetter zu tun. Der Fachmann: "Das ist jedes Jahr in der Spielpause einmal notwendig."

Dann müsse in den meisten Fällen vor den Toren neuer Rollrasen ausgelegt werden. Zudem seien dort je nach Zustand Arbeiten notwendig, die nur in der Regenerationszeit erledigt werden könnten. Schultz hat nicht nur der regnerische Mai überrascht: "Es war davor lange furztrocken." Insgesamt seien die Verhältnisse derzeit für die Vegetation ausgezeichnet.

Ein befreundeter Experte habe sogar gesagt: "Für Rhododendren hat es wohl noch nie ein besseres Jahr gegeben." Rhododendren sind überwiegend immergrüne Pflanzen aus der Familie der Heidekrautgewächse.

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