Personalisierte Medizin: Möglichkeiten und Grenzen

Saarbrücken

Saarbrücken. Werden wir Menschen, die an Krebs erkranken, künftig mit ganz individuell auf sie zu geschnittenen Therapien helfen können? Werden Brillen und Zähneputzen möglicherweise überflüssig? Und sind vorgeburtliche Gentests demnächst der Normalfall? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigen sich Homburger Wissenschaftler im Rahmen der neuen Ringvorlesung im Festsaal des Saarbrücker Rathauses.In der Ringvorlesung stellt sich eine Reihe von Professoren mit ihren Forschungsthemen vor, die so weit entwickelt sind, dass sie Anwendung am Patienten finden.

Am Montag, 29. Oktober, geht es ab 19 Uhr um das Thema "Personalisierte Medizin - Therapie nach Maß?". Dann erklärt der Direktor der Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Professor Norbert Graf, das Verfahren, bei dem Patienten eine nur auf sie abgestimmte, spezifische Behandlung unter Einbeziehung aller Erkenntnisse aus klinischer und forschender Medizin mit höchster Heilungsrate und Vermeidung von Nebenwirkungen bekommen, heißt es in der Ankündigung. Bei vielen Krebserkrankungen werde zum Beispiel auf dieser Ebene versucht, passgenau Tumorzellen abzutöten. Molekulargenetik, Datenverarbeitung sowie PC-Simulationen sind das Handwerkszeug der personalisierten Medizin. Professor Graf beschäftigt sich in seinem Vortrag mit Fragen der Datensicherheit und mit den ethischen Grenzen dieses Heilungsmodells. Graf behandelt seit über 30 Jahren Kinder und Jugendliche mit bösartigen Tumoren.

Er ist unter anderem Leiter der Internationalen Europäischen Verbundstudie zu Nierentumoren im Kindesalter und beteiligt sich an mehreren von der EU finanzierten Projekten, um den Weg zu einer personalisierten Medizin zu ebnen. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. red

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