Patente Lösung fürs Strickzeug

Ensdorf · Mit einer neuartigen Handarbeitstasche will Rosalie Schneider aus Ensdorf den Durchbruch schaffen. Ihr ebenso einfaches wie hübsches Produkt hat jetzt schon mal den Eintrag in das Designregister des Deutschen Paten- und Markenamtes geschafft.

 Rosalie Schneider aus Ensdorf mit ihren Taschen Foto: Andreas Engel

Rosalie Schneider aus Ensdorf mit ihren Taschen Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

95 Prozent aller Frauen in den so genannten entwickelten Ländern besitzen zwischen zwei und 20 oder sogar mehr Taschen. Dies ist ein Ergebnis von "Bag Stories", der weltweit ersten Handtaschen-Studie, wie die Zeitschrift "Petra" berichtet. Laut Studie gehört das Chaos in der Handtasche dazu.

Der 54-jährigen Rosalie Schneider aus Ensdorf war das Suchen, vor allem in ihrer Handarbeits- oder Stricktasche, nicht unbedingt zum Prinzip geworden, "es nervte mich einfach nur". In einem Anflug kreativer Energie, wie sie sagte, hat sie innerhalb von nur zwei Stunden eine Handarbeitstasche entworfen, die nun sogar Eintragung in das Design-Register des Deutschen Patent- und Markenamt gefunden hat. Damit ist die von Rosalie Schneider aus Ensdorf entworfene Tasche für 25 Jahre geschützt, eine Marke also.

Das geniale an Erfindungen oder Neuerungen ist meist ihre Einfachheit, da macht die Stricktasche von Rosalie Schneider keine Ausnahme. Sie nahm bunten Filz, etwa einen halben Zentimeter dick, schnitt Seitenteile und den Boden zu, und nähte sie zusammen. An die Längsseiten nähte sie kleine Einsteckfächer, die die Strick- und Häkelnadeln und was man sonst so braucht, aufnehmen. Für das Nähen von Filz besorgte sie sich eigens eine uralte Industrienähmaschine von Pfaff. "Die ist zwar schon 60 Jahre alt, geht aber nie kaputt".

Nachdem der Prototyp der neuen Stricktasche von ihren Freundinnen im Woll-Lädchen in Ensdorf begeistert aufgenommen wurde, entschloss sich die Erfinderin, ihre Tasche schützen zu lassen. Bei den Spezialisten der IHK-Saarland fand sie Hilfe, und beim Design-Register des Deutschen Paten- und Markenamtes in Jena gab's nach intensiver Begutachtung nun die Urkunde, mit der die Tasche von Rosalie Schneider 25 Jahre lang geschützt ist.

"Das war mir wichtig", berichtet sie "Wenn ich mit meiner Tasche Geld verdiene, kann ich meine Kinder unterstützen." Tochter Rebecca zum Beispiel betreibt das Woll-Lädchen in der Provinzialstraße 199 in Ensdorf. Dort ist auch die Tasche in drei Versionen erhältlich. Je nach Größe kosten die Teile zwischen 20 und 39 Euro. Derzeit sondiert Rosalie Schneider weitere Vermarktungsstrategien.

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HintergrundDas Design-Register ist Teil des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA). Es hat seinen Sitz in München und Jena. Der gesetzliche Auftrag des DPMA ist es, gewerbliche Schutzrechte zu erteilen und zu verwalten. eng

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