Paradies für Kostümfans

Saarbrücken · Eine Woche vor Fastnacht sortierte das Saarländische Staatstheater seine Kostümabteilung aus. Die Besucher konnten zwischen knapp 2000 verschiedenen Teilen auswählen – von Pirat über Elfe bis hin zum Ritter.

 Das Saarländische Staatstheater sortierte in diesem Jahr fast 2000 Kostüme aus und verkaufte sie. Fotos: Rich Serra

Das Saarländische Staatstheater sortierte in diesem Jahr fast 2000 Kostüme aus und verkaufte sie. Fotos: Rich Serra

 Johannes Daub freut sich über das Magier-Kostüm.

Johannes Daub freut sich über das Magier-Kostüm.

 Inez Maria Schmitz (rechts) aus Neunkirchen kleidet sich auch außerhalb der Karnevalszeit gerne ausgefallen.

Inez Maria Schmitz (rechts) aus Neunkirchen kleidet sich auch außerhalb der Karnevalszeit gerne ausgefallen.

Bereits eine halbe Stunde bevor das Saarländische Staatstheater (SST) am Montagnachmittag seine Türen öffnete, bildete sich eine lange Schlange auf dem Theaterplatz. Die Besucher wollten jedoch keine Karten ergattern, sondern ein Kostüm.

Bereits zum vierten Mal räumte das SST seine Kostümabteilung auf, sortierte dabei fast 2000 Teile aus und bot sie Verkleidungswilligen an. Bevor es losging, konnten sich die Besucher noch eine kleine Show auf der Bühne angucken. Mit barocker Musik, gedämpftem Licht und Nebelschwaden wurden die Kleiderständer aus dem Boden hochgefahren. Markus Maas ist der Kostümdirektor des SST und er hatte sichtlich Spaß an dieser Veranstaltung. "Die Kostüme sind etwas Besonderes. Wir trennen uns von ihnen wegen Platzmangels, und weil bei einigen Teilen der Wiedererkennungswert zu hoch ist, aber zu sehr moderaten Preisen. Die einzelnen Stücke kosten zwischen fünf und 120 Euro", erzählte er und zeigte auf auffällige schwarze Jacken mit dicken Polstern. "Neben dem Kostümverleih, den wir das ganze Jahr über anbieten, haben wir jetzt zum vierten Mal vor Fasching einen Verkauf von Kostümen organisiert. Da wir dazu viel Platz brauchen, machen wir die Veranstaltung auf der Bühne", erklärte er weiter.

Wer sich für die Kostüme interessierte, musste aber etwas Zeit mitbringen. Denn wegen der strengen Sicherheitsbestimmungen durften nicht alle Besucher gleichzeitig auf die Bühne. Wer es aber in den Innenraum geschafft hatte, konnte an den vielen verschiedenen Ständern in den farblich sortierten Kostümen schwelgen, suchen, finden. Manch ein Kostümfan kam bei Piratenjacken, Elfenkleidern oder Mittelalterhauben richtig ins Jagdfieber.

Johannes Daub und Yvonne Baldauf aus Saarwellingen konnten es kaum erwarten, nach neuen Kostümen zu suchen. "Wir suchen was für Fasching, aber wir verkleiden uns auch für andere Veranstaltungen. Heute schauen wir nach neuen Outfits für Steampunk-Events", sagte Johannes Daub und zog passend einen langen, dunkelgrauen Mantel an. Inez Maria Schmitz hatte da schon eine grüne Jacke und eine Korsage auf dem Arm. "Ich kleide mich gerne etwas ausgefallen", erzählte die Neunkircherin. "Dann ziehe ich die Sachen für Fasching an, aber auch privat und sogar hier auf der Bühne. Denn manchmal arbeite ich als Statistin, dann brauche ich solch ausgefallene Sachen", erzählte sie. Martin von Hohnhorst aus St. Wendel suchte sich ein spanisch anmutendes, langes Carmen-Vollantkleid aus. "Leider ist es mir etwas zu eng, so ist es nun für meine Tochter", erklärte er augenzwinkernd. Und dann fügte er noch hinzu: "Das ist hier wirklich nett gemacht und schön inszeniert". Auch Markus Maas, der Kostümdirektor, sah zufrieden aus. Der Andrang war groß, die Stimmung gut. "Es sieht nach einem Erfolg aus", sagte er und lächelt.

Bei der letzten Vorstellung der komischen Oper "Die Piraten von Penzance" am Freitag, 29. Januar, um 19.30 Uhr ist das Publikum aufgefordert, sich zu verkleiden. Die schönsten Kostüme werden prämiert.

staatstheater.saarland

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort