Osthafen-Plan fast fertig

Saarbrücken · „Die Stadtpolitik muss ihre kommunale Planungshoheit ernst nehmen.“ Das hat die saarländische Sektion des Bundes Deutscher Architekten in Sachen Osthafen gefordert. Das wird Saarbrückens Stadtrat tun, versichert SPD-Fraktionschef Peter Bauer.

Für einen Investor möglichst schnell Baurecht schaffen. Die Existenz derer, die bereits am Standort sind, absichern. Und dabei für die verbleibenden städtischen Grundstücke noch möglichst viele Möglichkeiten offen halten. Peter Bauer ist guter Dinge, dass das am Saarbrücker Osthafen funktioniert. Bauer, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, ist sich aber recht sicher, dass es im Stadtrat eine breite Mehrheit geben wird für das, was im Baudezernat gerade vorbereitet wird.

Möbel Martin, eine der zehn größten Möbelhausketten Deutschlands, will dort, wo jetzt noch die Großmarkthalle steht, ein neues Einrichtungshaus mit 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche und entsprechend vielen Parkplätzen bauen. Etwas mehr als 50 Millionen Euro will das Unternehmen, das seinen Hauptfirmensitz in Saarbrücken hat, am Osthafen investieren (die SZ berichtete). Ende Mai hatte Möbel Martin geschafft, was bisher niemandem gelungen war: Das Unternehmen hatte den Großmarkt und kleinere umliegende Grundstücke zusammengekauft. Nun, so lautetet die Botschaft, ist die Kommunalpolitik dran.

Die werde ihre Arbeit gut und möglichst schnell erledigen, sagte Peter Bauer auf Anfrage. Er geht davon aus, dass das Baudezernat während der Sommerpause einen Bebauungsplanentwurf erarbeitet. Der soll dann von Anfang bis Mitte September im Bauausschuss des Stadtrats und im Bezirksrat beraten werden. Anfang Oktober sollte der Stadtrat bereits in der Lage sein, den Bebauungsplan formal aufzustellen. Ein endgültiger Beschluss ist das noch nicht. Aber damit beginnt das Verfahren, in dessen Verlauf auch Bedenken aus der Bevölkerung und von Verbänden vorgetragen werden können.

Dabei soll auch die Kreativszene, die Kultur und Gastronomie am Silo macht, rechtlich abgesichert werden. Weil der aktuelle Bebauungsplan "keine kulturelle Nutzung vorsieht", erklärt Bauer, gebe es für die Aktivitäten bisher "nur eine Duldung". Es sei nun an der Zeit, Rechtssicherheit zu schaffen.

Was aus dem Rhenania-Gebäude wird, sei noch offen, sagt Bauer. Es gehört der Stadt beziehungsweise einer städtischen Gesellschaft. Bauer hält es für möglich, dass in dem Gebäude Wohnungen und Büros in besonderer Lage entstehen. Aber auch das müsse alles zusammenpassen mit der Nutzung des Gesamtareals durch Möbel Martin und die Kreativszene. Und dann ist ja da auch noch die Ausgrabungsstätte nebenan am Römerkastell.

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