Online-Hilfe für pflegebedürftige Menschen

Saarbrücken/Völklingen · Die Situation pflegebedürftiger Menschen, die nicht mehr für sich selbst entscheiden können, ist oft ungeklärt. Die Caritas bietet – zusätzlich zu den üblichen Beratungsstellen – seit Oktober eine Online-Beratung an.

Was tun, wenn Angehörige nicht mehr für sich selbst entscheiden können? Was tun, wenn man selbst regeln möchte, was passiert, falls man nicht mehr für sich selbst entscheiden kann? Wer sich um Pflegebedürftige kümmern und für sie entscheiden darf, ist in der Rechtlichen Betreuung geregelt. Betroffen sind meist ältere Menschen, die nicht mehr für sich selbst entscheiden können, aber auch Menschen mit geistiger Behinderung, die nach ihrem 18. Geburtstag nicht mehr von ihren Eltern vertreten werden können.

"Außerdem melden sich Menschen bei uns, die schon vorsorgen wollen, damit später nicht das Betreuungsgericht entscheiden muss. Das werden immer mehr", sagt Irmgard Wagner. Sie ist Sozialarbeiterin für die Caritas bei der Fördergemeinschaft katholischer Betreuungsvereine im Regionalverband. Neben der Caritas bieten zwei weitere Stellen im Regionalverband Hilfe an: das Diakonische Werk und Pro Mensch. Überall können sich Betroffene und Angehörige vor Ort in Sprechstunden informieren.

Antwort binnen drei Tagen

Seit Oktober bietet die Caritas allerdings auch ein zentrales Online-Beratungsangebot. Ratsuchende können sich anonym an die Berater in ihrer Region wenden. "Es geht nicht darum, dass sich die Leute schämen. Aber es sind ja teilweise sensible Informationen", sagt Wagner. Oft geht es um finanzielle Dinge, aber auch um Informationen zu Erkrankungen. Außerdem soll die Online-Beratung neue Zielgruppen erschließen, sagt Wagner: "Ich denke schon, dass gerade die jüngere Generation auf diesem Weg Rat suchen wird." Deshalb wurde das Online-Beratungsangebot gestartet. Die Fragen werden an die Beratungsstellen vor Ort weitergeleitet und binnen drei Tagen beantwortet.

Dadurch werde die Erreichbarkeit deutlich verbessert, sagt Wagner: "Oft betreuen wir ja auch vor Ort. Jetzt ist garantiert, dass die Leute uns auf jeden Fall erreichen." Auf die Mitarbeiter kommt dadurch allerdings mehr Arbeit zu. Die Völklinger Beratungseinrichtung hat anderthalb Stellen. "Wie das zu stemmen ist, muss sich zeigen", sagt Wagner. Insofern ist es auf den ersten Blick gar nicht schlecht, dass das Angebot eher zäh anläuft.

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