Oma Frieda und die rollende Damenhandtasche

Saarbrücken · Die Fans der resoluten „Oma Frieda“ dürfen sich freuen. Jutta Lindner hat ein neues Programm mit ihrer grauhaarigen Kunstfigur auf die Bühne gebracht. Samstag war Premiere.

 Jutta Lindner ist wieder Oma Frieda. Foto: Iris Maurer

Jutta Lindner ist wieder Oma Frieda. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Um es gleich vorwegzunehmen: Jutta Lindners Premiere ihres neuen Programms "Gladiator am Rollator" am Samstag im Kultur-Salon "Die Winzer" kam beim Publikum gut an. Die Besucher des Kultur-Salons gingen von Anfang an mit, lachten herzlich und amüsierten sich 90 Minuten lang über das neue Programm von Oma Frieda. Zur Einführung erläuterte Jürgen Wönne, der auch bei diesem Programm Regie führte, nicht ohne Stolz, dass Jutta Lindner als Oma Frieda dieses Jahr bereits in Berlin, an der Algarve und in Norddeutschland gespielt hat.

Nun also geht es für Oma Frieda in die nächste Runde mit ihrem zweiten, abendfüllenden Programm. Dabei schlüpft die Kabarettistin Jutta Lindner in die Rolle der 89-jährigen, grauhaarigen und Perlenketten behangenen, aber sehr kraftvollen und dynamischen Oma. Mit einem Zehn-Punkte-Fortbildungsprogramm will sie ihr Publikum als Kursteilnehmer fit machen. Die einzelnen Punkte bringt sie in Sprüchen unter, wie "Nicht Schleppen und Heben vereinfacht das Leben". Sie dienen der Kabarettistin als Einstieg, um in diesem Fall den Rollator zu preisen, den die drahtige Oma Frieda aber nicht für die Fortbewegung benötigt, sondern als "rollende Damenhandtasche" mit Platz für Bücher und Strickzeug.

Und so springt sie von einem Thema zum nächsten, erzählt in breitem Dialekt von ihren Freundinnen, erfindet die "Seniorlympics", eine Olympiade für Senioren, lästert über Jugendwahn und Seniorenteller. Zum Teil greift sie dabei auch auf Boulevard-Themen zurück und macht sich über Lothar Matthäus lustig. Manchmal wird sie auch richtig bissig, wenn sie sich über das schlechte Essen in Heimen beklagt oder vom "Enkeltrick" berichtet. Dann ist Oma Frieda nicht nur amüsant, dann wird sie sozialkritisch und legt den Finger in die offenen Wunden unserer Gesellschaft.

Das zweite Programm von Oma Frieda "Gladiator am Rollator" ist gelungen, man könnte sich höchstens wünschen, dass das Äußere und die Gestik der 89-jährigen detaillierter wiedergegeben werden würde.

"Gladiator am Rollator - Oma Frieda unterwegs", Kabarett mit Jutta Lindner. Nächster Termin, Freitag, 26. April, 20 Uhr, im Bistro "Jean M." in Völklingen. Am 25. und 31. Mai, jeweils 21 Uhr, ist Oma Frieda wieder im Kultur-Salon. Karten: (06 81)

58 38 16.

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