Ohne Blaulicht und Martinshorn

Saarbrücken · Sie sollen die Polizei im Alltag entlasten: Neun Frauen und 21 Männer im Alter von 19 bis 56 Jahren werden nach dreimonatiger Ausbildung als Hilfspolizisten im Polizeilichen Ordnungsdienst des Saarlandes eingesetzt.

 Armin Blum (links) und Mohammed Ali sind zwei von 30 Hilfspolizisten, die jetzt in Streifenwagen unterwegs sind. Foto: B & B

Armin Blum (links) und Mohammed Ali sind zwei von 30 Hilfspolizisten, die jetzt in Streifenwagen unterwegs sind. Foto: B & B

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Der frühere EDV-Mann Armin Blum (56) aus Neunkirchen, der zuletzt im Gebäudemanagement der Universität arbeitete, hat den Job gewechselt. Vorerst bis Ende 2017 befristet gehört er zum Polizeilichen Ordnungsdienst (POD). Blum ist der Älteste im Kreis der 30 angestellten Hilfspolizisten, die jetzt in ihren blauen Uniformen und neuen Golf-Streifenwagen (ohne Blaulicht und Martinshorn) im Land unterwegs sind. Sein Motiv, sich für diesen Dienst zu bewerben? "Ich habe ein Helfersyndrom, sagt meine Frau." Die nächsten 15 Wochen ist Blum zur Unterstützung bei der technischen Verkehrsüberwachung eingesetzt. Sein jüngster Kollege ist Mohammed Ali (19), Deutscher mit libanesischer Abstammung. Er fährt vom POD-Stützpunkt auf dem Saarbrücker Wackenberg vorerst Streife, unterstützt die Inspektionen. Fachabiturient Ali, der als blau uniformierter Hilfspolizist nicht bewaffnet, aber mit Handschellen und Pfefferspray ausgestattet ist, sucht über den Zeitvertrag als Angestellter in der Entgeltgruppe E 5 (2384,92 Euro brutto) den Seiteneinstieg in den gehobenen Polizeidienst . Wie Ali haben übrigens drei weitere der neun Frauen und 20 Männer einen Migrationshintergrund. Sie werden bei der Verkehrsüberwachung, im Objektschutz, beim Wachdienst und bei Absperrmaßnahmen sowie zur Unterstützung (Fahrdienste) bei Abschiebungen eingesetzt.

Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) bezeichnete gestern bei der offiziellen Vorstellung den POD als "wichtig für die Sicherheit in unserem Land und für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung". Er forderte die Neulinge auf, gelassen auf Kritik an ihrem Einsatz zu reagieren: "Lassen sie sich nicht kirre machen. Immer, wenn etwas Neues kommt, melden sich öffentliche Bedenkenträger zu Wort." Polizeipräsident Norbert Rupp sagte: "Die POD-Kräfte sind als Augen der Vollzugspolizei unterwegs."

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