NVG zählt Schulbus-Fahrgäste

Neunkirchen · Ein Jahr der Konsolidierung war 2013 für die Neunkircher Verkehrs-Gesellschaft. Ein erheblicher Streckenzuwachs war organisatorisch zu bewältigen. In diesem Jahr will man eine „Schülerzählung“ und einen „Senioren-Fahrplan“ anpacken.

Die demographische Entwicklung geht natürlich auch an der Neunkircher Verkehrs-Gesellschaft (NVG) nicht vorbei: Schülerströme verändern sich, werden dünner. Grund für die NVG, im Frühjahr sämtliche Schulbuslinien auf ihre Effizienz hin zu überprüfen. "Das wird alle paar Jahre mal gemacht", sagt Geschäftsführer Pascal Koch im Gespräch mit der SZ. "60 Prozent unserer Zeitkarten-Kunden sind Schüler", erläutert er. Da haben Veränderungen enorme finanzielle Auswirkungen. Im Hinblick auf "Bedienungsqualität und Kostenoptimierung" soll deshalb das Schulbus-System der NVG auf den bestmöglichen Stand gebracht werden.

Ein zweites Vorhaben Kochs für 2014: In der zweiten Jahreshälfte soll endlich der angekündigte "Senioren-Fahrplan" aufgelegt werden. Daran arbeiten die Leitstelle "Älter werden" des Landkreises und das Seniorenbüro der Stadt Neunkirchen mit. Statt in Minischrift sollen die Bus-Takte in größere Buchstaben gefasst werden. Herausgehoben werden sollen Haltestellen an Zielen, die für ältere Menschen bedeutsam sind - etwa Ärztehäuser, Einkaufscenter oder Seniorenheime.

Auch die schrittweise Erneuerung der Omnibusflotte setzt sich fort. Im April werden vier nagelneue Mercedesbusse ausgeliefert, das Stück zu etwa 300 000 Euro. Sie haben bereits Motoren mit dem von der EU demnächst eingeforderten Euro-6-Standard. "Emissionsmäßig gigantisch", schwärmt Koch. Obligatorisch sind Monitore im Innern, die die Haltestellen anzeigen und die Stationen per Band ansagen. 44 der 54 NVG-Busse sind dann damit ausgestattet.

Für die Neuzugänge werden ebenso viele Busse ausgemustert. 15 bis 16 Jahre haben die Aussortierten in der Regel in NVG-Diensten gestanden und meist 800 000 bis 850 000 Kilometer auf dem Buckel.

Das vergangene Jahr habe im Zeichen der Konsolidierung gestanden, so GmbH-Chef Koch im Rückblick. Immerhin hatte die NVG mit Beginn des Jahres 2013 einen ziemlichen "Happen" geschluckt: Mit dem Erwerb von 18 ausgeschriebenen Linien, die zuvor von Saarpfalz-Bus bedient wurden, habe das Unternehmen seine Verkehrsleistung um 30 Prozent aufgestockt und decke praktisch den gesamten Kreis Neunkirchen ab. "Wir sind damit nach Saarbrücken der zweitgrößte städtische Verkehrsbetrieb im Land", hält der Geschäftsführer fest.

Vier Millionen "Fahrplan-Kilometer" im Jahr statt zuvor drei Millionen musste die NVG nach der Expansion abdecken, zu den etwa 1200 Haltestellen kamen 600 neue hinzu. 82 Stadt- und Überlandlinien bedienen nun die grünen NVG-Busse - oder aber die Fahrzeuge von Subunternehmen. Denn nur mit Auftragsvergaben für einen großen Teil des Zuwachses war dies zu meistern.

Das Ganze sei eine enorme logistische Herausforderung gewesen, betont Koch. Nachdem die Anlaufschwierigkeiten überwunden waren, habe man sich im Verlauf des Jahres dem "Feinschliff" gewidmet.

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Auf einen Blick7,7 Millionen Fahrgäste hat die NVG 2013 befördert, davon 7,5 Millionen im Linienverkehr. Dazu waren 54 NVG-eigene und 30 angemietete Busse von Subunternehmen eingesetzt. 112 Busfahrer sind bei der NVG angestellt, die zu 60 Prozent der Stadt und zu 40 Prozent dem Landkreis Neunkirchen gehört. Zudem gibt es bei dem Verkehrsbetrieb 59 Verwaltungs- und technische Mitarbeiter. Weitere 26 Arbeitsplätze hat der firmeneigene "Fahrzeug-Service Neunkirchen" - laut NVG die größte Bus-Reparaturwerkstatt im Saarland.

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