Nur wenige Wochen Verzögerung

Erbach · Der Neubau der Musikschule nimmt langsam Form an. Allerdings sorgte ein Streit zwischen dem Architektenbüro und der Stadt dafür, dass der Bau etwas später fertig wird. Dies ist heute Thema in der Stadtratssitzung.

 Die Bauarbeiten an der Musikschule in Erbach bekamen Anfang des Jahres einen Dämpfer, als es zum Zerwürfnis mit dem beauftragten Architekten-Büro kam. Heute Abend befasst sich der Stadtrat mit der Lösung des Problems . Foto: Thorsten Wolf

Die Bauarbeiten an der Musikschule in Erbach bekamen Anfang des Jahres einen Dämpfer, als es zum Zerwürfnis mit dem beauftragten Architekten-Büro kam. Heute Abend befasst sich der Stadtrat mit der Lösung des Problems . Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

An der neuen Musikschule an der Lappentascher Straße 100 in Erbach wird kräftig gearbeitet. Der Rohbau des neuen Anteils steht schon, die beiden Altbauten sind komplett eingerüstet und werden saniert. Also alles gut? Auf den ersten Blick schon, auf den zweiten Blick zwischenzeitlich nicht. Davon zumindest kündet der Tagesordnungspunkt 13, mit dem sich die Homburger Bürgervertreter heute Abend bei der Sitzung des Homburger Stadtrates befassen werden. Im Detail geht es um die Vertragsbeendigung mit dem bislang für einen Großteil der Arbeiten zuständigen Architektenbüro und um einen Vergleich zwischen diesem Büro und der stadteigenen Musikschul-GmbH als Auftraggeberin für die millionenschwere Baumaßnahme.

"Das Architektenbüro ist nach Auffassung der Musikschul-GmbH seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht ordnungsgemäß nachgekommen", so Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff mit Blick auf die schriftliche Begründung der Vertragsbeendigung. So habe es immer wieder Probleme und Mängel gegeben. Am Ende seien Fristen nicht eingehalten worden. Grund hierfür sei das zahlenmäßig nicht ausreichende Personal des Architektenbüros. So sei man im Februar 2014 vom Architekten-Vertrag zurückgetreten. Das Architektenbüro selbst habe darauf hin gerichtliche Schritte angekündigt, auch weil eine Zahlung seitens der Musikschul-GmbH noch ausstand. Ein langwieriger Prozess drohte.

Am Ende steht nun ein Vergleich zwischen den beiden Parteien. Der sieht eine letzte Zahlung an das Architektenbüro in Höhe von 29 000 Euro vor. Gleichzeitig verzichtet die Musikschul-GmbH allerdings auch darauf, in der Zukunft Schadensersatzansprüche gegen das Architektenbüro geltend zu machen.

Heute Abend soll der Rat dem Inhalt dieses Vergleichs mit seinen ausgehandelten Bedingungen grünes Licht geben - nachträglich. "Eine vorherige Zustimmung konnte aufgrund der besonderen Eilbedürftigkeit (da der Vergleich ansonsten gescheitert wäre und der Baufortschritt gewährleistet werden musste) nicht mehr eingeholt werden", so die Stadt in der schriftlichen Begründung ihres Vorgehens. Grundsätzlich seien die Vermeidung weiterer Kosten für Anwälte, Gutachter und Gericht, die anzunehmende Dauer einer Auseinandersetzung vor Gericht und auch das eigentliche Prozessrisiko Gründe für den nun gefundenen Vergleich zwischen den beiden Parteien.

Hat das Zerwürfnis eine Zeitverzögerung des Baus zu Folge? Jürgen Kruthoff: "Ja, der Zeitverlust beträgt zum Glück aber nur rund vier bis fünf Wochen, da wir recht schnell zwei neue Büros gefunden haben, die sofort einsteigen konnten und mit einer neuen Planung losgelegt haben."

Und Kruthoff zeigte sich sicher, dass ,,wir angesichts der Alternative, mit den bisherigen Architekten weiterzumachen oder das gesamte Projekt neu ausschreiben zu müssen, mit dieser Lösung noch gut gefahren sind."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort