Der gesamte Theaterverein Wemmetsweiler kringelt sich vor Lachen: Gerd Kessler und Heike Cupelli geben bei der Probe einer Rock'n'Roll-Szene ein köstlich-chaotisches Bild ab und landen schließlich noch beinahe auf dem Boden. Doch das macht nichts. So ganz besonders gut soll es sogar gar nicht klappen, denn die älteren Herrschaften, in deren Rollen die beiden geschlüpft sind, überschätzen sich am laufenden Band beim Versuch, ihre jugendliche Vitalität zu beweisen, so auch beim Tanz.

Lob vom Theaterverband

"Lifting" heißt das Lustspiel in drei Akten von Pierre Chesnot, das man bei dieser Probe im Gasthaus Solch einstudiert und dessen Aufführung ein Publikumsmagnet werden soll.

"Wir haben etwas Probleme, die Leute anzuziehen", erklärt Gerd Kessler, der Vorsitzende der Fidelitas. Da wir anspruchsvollere Stücke auswählen, haben viele die falsche Vorstellung, diese seien schwierig und man könne wenig lachen." Hervorragende schauspielerische Qualitäten hat der Truppe im November der Verband Saarländischer Amateurtheater attestiert, als er eine Inszenierung als die landesweit beste aus allen Einsendungen des reinen Sprechtheaters ausgewählt hat.

Um nun noch dem Publikum die Vorbehalte zu nehmen, hat Kessler das leichte Unterhaltungsstück ausgewählt, das man vor neun Jahren mit außergewöhnlichem Erfolg schon einmal aufgeführt hat. Damals hatte man sogar extra Stühle zustellen müssen. "Und heute ist die Thematik von ‚Lifting' - Schönheits- und Jugendwahn, plastische Chirurgie - noch aktueller", so Kessler.

Der Hauptcharakter Maxime, den er selbst verkörpert, hat sich, nachdem er gegen seinen Willen in Ruhestand geschickt worden und zudem noch seine Ehe zerrüttet ist, liften lassen. Beflügelt von seinem jugendlicheren Äußeren, bezieht er ein schickes Haus am Meer, wo er die attraktive Alexandra (Heike Cupelli) kennenlernt. Was er nicht weiß: Auch sie ist geliftet.

Schnell entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre, bei der beide auf äußerst unterhaltsame Weise bemüht sind, ihr Lifting sowie ihr wahres Alter vor dem anderen geheim zu halten. Doch das Alter hat nun einmal seine Tücken. So kämpft Alexandra alsbald gegen gewisse Wallungen, die sich gefährlich auf ihren Champagner-Genuss auswirken: "Ich trinke nicht, ich lösche die Hitze!"

Der arme Max erleidet nicht nur beim Tango einen Hexenschuss, sondern ertrinkt sogar beinahe bei allzu jugendlichen Eskapaden im Meer.

Ganz chaotisch wird es, wenn die eifersüchtige Ex-Frau von Max auftaucht, er vor ihr seine Perücke abnehmen und den alten Mann spielen muss, damit sie seine Alterslüge bei Alexandra nicht auffliegen lassen kann und wenn letztere ihre Tochter als jüngere Schwester ausgibt.

Kartenvorverkauf läuft

"So viel gelacht haben wir schon lange nicht mehr!", sagte Cupelli begeistert. Von Wiederholungslangeweile keine Spur. Einige Darsteller haben inzwischen ohnehin gewechselt und wenn nicht, hat auch das Vorteile, weiß Cupelli, die auch vor neun Jahren die Alexandra gespielt hat: "Man ist sicherer geworden, kann seine Dialoge noch witziger gestalten und mehr eigene Ideen einbringen." Aufführungen: Sonntag, 23. März, Samstag, 29. März, und Sonntag, 30. März, jeweils um 20 Uhr im Rathaus Wemmetsweiler. Karten gibt es im Vorverkauf bei Schreibwaren Peter (Wemmetsweiler) und Schreibwaren Weis (Merchweiler). Reservierung und weitere Infos unter Telefonnummer (0 68 56) 89 29 34 oder per E-Mail an

Fidelitas1905@aol.com.