Nur der "Puff-Jazz" sorgt beim Gesellschaftsabend für Stimmung

Saarbrücken. Von mittelmäßiger Kabarett-Qualität war diesmal der SR-Gesellschaftsabend auf dem Halberg. Reiz und Komik der Liedchen trällernden Knef-Schwester Irmgard alias Ulrich Michael Heissig haben sich nach dem x-ten Programm ziemlich erschöpft. Und auch Michael Ehnerts Witzchen über männliche Gebrechen und schleichende Volksverblödung hat man so ähnlich schon des öfteren gehört

Saarbrücken. Von mittelmäßiger Kabarett-Qualität war diesmal der SR-Gesellschaftsabend auf dem Halberg. Reiz und Komik der Liedchen trällernden Knef-Schwester Irmgard alias Ulrich Michael Heissig haben sich nach dem x-ten Programm ziemlich erschöpft. Und auch Michael Ehnerts Witzchen über männliche Gebrechen und schleichende Volksverblödung hat man so ähnlich schon des öfteren gehört. Lediglich sein stimmliches Variationstalent fällt aus dem Rahmen.

Einzig Jess Jochimsen und Sascha Bendiks, die an Piano und Schlagzeug "so'n bisschen Puff-Jazz" spielen und mit Charme und großer Klappe über urtümliche bayrische Bräuche, reizende Faschisten-Opas und halbgare Möchtegern-Revoluzzer herziehen, können sich an diesem Abend zu Höhenflügen aufschwingen. Wenigstens hier kommt spitze Satire überhaupt vor. Davon hätte man gerne mehr gehabt, versierte Sprachkunst oder gar politische Ansätze zeigen sich bei diesem Gesellschaftsabend viel zu selten. Ansonsten macht sich Alfons Schreibblock-bestückt auf gewohnt niedlich französelnde Art Gedanken über Banken-Krise und Bohlen-Bücher. Schaut man sich im Saal um, fällt auf, dass etliche Stuhlreihen bedenklich schlecht besetzt sind. Möglicherweise geht das Konzept "Alfons" (Foto: Ruppenthal) mit seinen harmlosen Plaudereien und variantenarmer Gäste-Fragerunde doch nicht auf. Außerdem birgt das Immergleiche einen hohen Abnutzungswert. Beim Fernseh-abend mag eine auf Comedy angelegte Figur, die auch fürs TV gedacht war, ziehen. Auf Hörfunk-Basis scheint das fraglich. rr

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